Das personalisierte «MyNewspaper» der Post entsteht in Zusammenarbeit mit Verlagen, welche die Inhalte ihrer Zeitungstitel originalgetreu zur Verfügung stellen. Die Zeitung sei nicht als Konkurrenz zu bestehenden Zeitungstiteln zu verstehen, teilte die Post mit. Sie eröffne den Verlagen vielmehr die Möglichkeit, die Reichweite ihrer Titel zu erhöhen und neue Leser zu gewinnen.
Auf Textseiten vorhandene Inserate aus den Zeitungen werden denn auch in der «MyNewspaper»-Version abgedruckt. Allerdings hat die Post selbst auch Platz für eigene Füllerinserate zur Verfügung, da die vom Kunden zusammengestellten Zeitungen nicht immer im Seitenablauf dem vorgegebenen Umfang von 24, 36 oder 56 Seiten entsprechen. «Es ist durchaus auch eine Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt diese Füllerinserate durch verkaufte Annoncen zu ersetzen», sagte Post-Sprecher Oliver Flüeler am Montag gegenüber dem Klein Report. Diese Frage stelle sich jetzt bei Testbeginn jedoch nicht. Das Entschädigungsmodell für die Übernahme der fertigen Seiten sehe eine künftige Abgeltung gemäss Nutzerzahlen und nicht via Pauschale vor.
Ein knappes Dutzend Verlage aus dem In- und Ausland beteiligt sich bisher am Projekt. Unter anderem sind die Inhalte der «Berner Zeitung», der «Aargauer Zeitung», der «Südostschweiz» oder von «Finanz und Wirtschaft» verfügbar, in den kommenden Tagen wird auch der «Tages-Anzeiger» dazukommen. Mit weiteren Verlagen ist die Post im Gespräch. Welche Medienhäuser dies sind, darüber wollte Flüeler keine Angaben machen. «Wenn eine Einigung erzielt wird, machen wir das auf der entsprechenden Seite auf unserm Portal gerne publik», so Flüeler. «Angebotserweiterungen werden in den nächsten Wochen laufend folgen.»
Für das Testjahr hat sich die Post bescheidene Ziele gesetzt. «Wir möchten bis Ende des Pilotprojekts 700 Abonnenten bei der Printversion und 200 bei der digitalen Ausgabe erreichen», so Flüeler. Die Fortsetzung des Projektes ist aber nicht nur von den Leserzahlen abhängig. Es werde in der Analyse auch ausgewertet, welche Zeitungstitel, welche Ressortseiten oder wie viele Seiten der Leser wünsche. Das Projekt wurde von einem internen Projektteam erarbeitet. 1200 Nutzer haben in einer ersten Pilotphase im Jahre 2008/2009 gratis den neuen Dienst der Post bereits auf die technische Machbarkeit und Logistik getestet.