Der Austausch unter den Wirtschaftsredaktionen des «Tages-Anzeigers» und der «Basler Zeitung» (BaZ) ist endgültig gescheitert. Nach etwas mehr als einem halben Jahr ziehen die Chefredaktoren einen Schlussstrich unter das Projekt, das immer nur als «Testlauf» bezeichnet worden ist.
Bereits im August 2016 wurden Pläne publik, wonach die beiden Verleger Pietro Supino und Markus Somm eine engere redaktionelle Zusammenarbeit zwischen Tamedia und den Basler Zeitung Medien in die Wege leiteten.
Ohne grosse Ankündigung seitens eines der beiden Medienhäuser, die politisch betrachtet nur schwer unter einen Hut zu bringen sind, trafen sich die Wirtschaftsressorts von Tagi und «Basler Zeitung» seit Oktober zu gemeinsamen Sitzungen und tauschten fortan Artikel aus, von Zürich nach Basel und umgekehrt.
Ob es sich dabei in erster Linie um eine weitere Idee der Verleger handelte, die Kosten zu drücken, wurde nie abschliessend beantwortet. Stattdessen wurde stets darauf verwiesen, dass es sich lediglich um einen «Testlauf» handle.
Genauso wie die Lancierung des redaktionellen Austauschs sollte nun auch dessen Ende im Dunkeln über die Bühne gehen: Ein ausführlicher Fragenkatalog des Klein Reports an Arthur Rutishauser, Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und der «SonntagsZeitung», wurde am Mittwoch von Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer beantwortet.
Auch nach einer über sechsmonatigen Zusammenarbeit spricht er nach wie vor von einem «Test»: «Der testweise Austausch von Wirtschaftsartikeln war auf einige Monate ausgelegt, aber nicht direkt befristet», räumt er ein und bestätigt: «Nach etwas mehr als einem Jahr haben die Chefredaktionen von `Basler Zeitung` und `Tages-Anzeiger` nun gemeinsam entschieden, den Austausch nicht weiterzuführen.»
Über die Gründe, weshalb sich die Chefredaktoren der beiden Zeitungen, Arthur Rutishauser und Markus Somm, für eine Auflösung der Zusammenarbeit ausgesprochen haben, hält sich Zimmer bedeckt. Kurz und knapp erklärt er dem Klein Report, dass der Austausch «nicht den erhofften Mehrwert» gebracht habe.
Auf das Angebot des «Tages-Anzeigers» und dessen Wirtschaftsressort soll das Ende des Tests nach Angaben von Christoph Zimmer «keine Auswirkungen» haben. Anders bei der «Basler Zeitung»: Alleine am Mittwoch waren dort zwei Artikel von Jürg Rüttimann zu lesen, der als Wirtschaftsredaktor beim «Tagi» angestellt ist.