Der von der Kommission für Kommunikation und Medien der Schweizer Bischöfe verliehene Katholische Medienpreis geht dieses Jahr an die siebenteilige DOK-Serie «Kriminalfälle. Die 7 Todsünden» von SF1 sowie an die Kinderadiosendung «Les Zèbres» von Radio Suisse Romande (RSR). Dies gab die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) am Donnerstag bekannt.
Bei der SF1-Dokumentationsreihe, die unter der Redaktion von Helen Stehli Pfister entstanden war, handle es sich um «eine sehr gelungene und eigenständige Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten des Bösen». Die Jury des Medienpreises hob insbesondere den Beitrag «Wollust unter der Soutane» von Michael Hegglin hervor, welche auf beispielhafte und hilfreiche Weise die skandalösen sexuellen Übergriffe von Priestern an Minderjährigen thematisiert habe. «Hegglins Film bringt eine in der Kirche und in der Gesellschaft tabuisierte Problematik zur Sprache und ins Bild», sagte am Dienstag Abt Martin Werlen von Einsiedeln, Verantwortlicher der SBK für Medienfragen. Von verschiedenen Seiten werde eine Tragik beleuchtet, besonders auch von der Seite der Opfer, die bis anhin kaum zu Wort gekommen seien. «Der Film zeigt eine grosse Sensibilität und wirkt gerade so motivierend, sich der leidvollen Problematik zu stellen», so Werlen.
Zugleich wurde der Medienpreis an die seit über zehn Jahren ausgestrahlte Westschweizer Radiosendung «Les Zèbres» verliehen. «Täglich greift die von Jean-Marc Richard moderierte Sendung Fragen von Kindern zu Gott und der Welt auf. Diese werden dann von Joël Cruchaud kindergerecht beantwortet», so das Juryurteil. Sie lobte das «originelle und mutige Sendekonzept» sowie die überzeugende Umsetzung. «Diese Sendung ist ein wunderbarer Beitrag zur Vermittlung von Werten - mit grossem Respekt vor den Kindern und dem Pluralismus der Überzeugungen», erklärte André Kolly, Journalist und ehemaliger Direktor des CCRT in Lausanne.
Lobend erwähnt wurden auch folgende Medienschaffende: Carin Camathias, Radio e Televisiun Rumantscha, für den Film «En tschertga da Nossadunna» («Auf der Suche nach der Muttergottes»); Katharina Deuber, TV-Moderatorin, für den Film «Spuren einer Mission»; Patrice Favre, Chefredaktor «Echo Magazine», für seine «ausgezeichneten Editoriale»; Heidi Kronenberg, Schweizer Radio DRS 2, Redaktion Religion, für das Interview «Zwischen Rom und Rütli. Gespräch mit Urs Altermatt»; und Dominique Strebel, Redaktion «Beobachter», für das Buch «Weggesperrt. Warum Tausende in der Schweiz unschuldig hinter Gittern sassen.»
Der Katholische Medienpreis ist mit 4000 Franken dotiert, die zu gleichen Teilen unter den Preisträgern geteilt werden. Die öffentliche Preisverleihung wird am Dienstag, 24. Mai, um 14.30 Uhr beim Sitz der Bischofskonferenz, Rue des Alpes 6 in Freiburg, stattfinden.