Die PR-Agentur Karl F. Schneider AG hat Strauss Switzerland lanciert. Die Marke steht für Handtaschen aus Straussenleder made in Switzerland. Der Klein Report sprach mit Silvia Schneider, Geschäftsführerin der Karl F. Schneider AG und Ideengeberin für die Strauss-Produkte, darüber, wie die Idee zu den Produkten entstanden ist.
«2007 haben mein Mann Christian K. Schneider und ich in Südafrika Handtaschen aus Straussenleder entdeckt. Das spezielle Leder hat uns sofort beeindruckt. Christian hat mir auf unserer bevorstehenden Hochzeit eine solche Straussen-Tasche geschenkt», erklärt Schneider ihre Faszination für das gepunktete Leder.
Sie habe ins Auge gefasst, die Produkte zu importieren, sei dabei aber auf Schwierigkeiten gestossen: «Ich bin Tierschützerin und will deshalb sicher sein, dass die Tiere gut gehalten wurden. Und die Näherinnen müssen einen fairen Lohn erhalten. Das wäre bei Importen schwer zu kontrollieren und nicht garantiert. Ausserdem hätten wir bei Importen auch keinen Einfluss auf die Modelle gehabt.»
2012 beschloss das Ehepaar Schneider, gemeinsam mit dem ehemaligen CEO der Weseta Textil AG, Heini Kählin, die Taschen von Hand in der Schweiz herstellen zu lassen. Im Sommer 2014 wurde die Marke lanciert. Die Produkte werden von Irene Meier vom Atelier Mouette genäht, das Straussenleder stammt von der Straussenfarm Eberle im St. Gallischen Mörschwil. Für das Design ist Silvia Schneider verantwortlich.
Die PR-Fachfrau fährt mit der Hand über das Straussenleder und meint begeistert: «Das Straussenleder zeichnet die `Perlen` aus. Das sind Noppen auf der Haut. Kein Straussenleder ist wie das andere - von grossen Noppen bis zu vielen feinen kleinen. So ist auch jedes unserer Produkte ein Unikat.»
Strauss Switzerland produziert die Handtaschen auf Bestellung und berücksichtigt dabei auch Kundenwünsche wie die Farbe, die Aufteilung der Fächer oder die Länge der Träger.
«Auf Vorrat zu produzieren, wäre zu teuer», begründet Schneider. «Alleine das gefärbte Leder kostet je nach Grösse 600 bis 1000 Franken. Unsere Taschen bewegen sich preislich zwischen 1900 und 4200 Franken. Damit bieten wir auf dem Platz Zürich die günstigsten Taschen aus Straussenleder an. Das ist möglich, weil wir sie im Direktverkauf vertreiben. Bisher haben wir noch nichts an den Produkten verdient, aber das kann sich mit zunehmender Markenbekanntheit bald ändern.»
Das Label richte sich an Kundinnen, die Geld für Schweizer Qualität ausgeben wollen und für die der Name eines Produktes nicht im Vordergrund stehe, meint sie weiter.
Für Schneider ist die Arbeit an und für die Marke Strauss eine willkommene Abwechslung: «Ich sitze den ganzen Tag vor dem Bildschirm. In meinem Job drehe ich jeden Buchstaben um. Die Taschen sind dagegen mal etwas zum Anfassen.»