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Freitag
02.01.2015

Medien / Publizistik

Die Gerichtsverhandlung um den australischen Journalisten Peter Greste geht in Kairo in die Verlängerung. Greste arbeitete zusammen mit zwei Kollegen für die englischsprachige Redaktion des Fernsehsenders Al-Dschasira. Gemäss Anklageschrift soll er jedoch keine offizielle Medienakkreditierung gehabt haben.

Ende Dezember 2013 wurde Peter Greste in einem zum Büro umfunktionierten Hotelzimmer festgenommen, weil er zu positiv über die islamistische Muslimbruderschaft berichtet habe.

Auch die Prozesse gegen den ägyptisch-kanadischen Journalisten Mohamed Fahmi sowie weitere Journalisten, darunter zwei Briten und eine Niederländerin, werden neu aufgerollt.

Ägypten betrachtet Al-Dschasira mit Sitz in Katar als Sprachrohr der Muslimbrüder. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der TV-Sender mehrmals den Sturz des früheren ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi kritisierte, der ursprünglich den Muslimbrüdern angehörte.

Die Bewegung gilt in Ägypten als verbotene Terrororganisation. Die festgenommenen Journalisten seien «Bauernopfer» im Spannungsfeld zwischen Kairo und Katar gewesen. Deren Anwälte, Freunde und Familienangehörige erhoffen sich von der Wiederaufnahme der Prozesse eine schnellstmögliche Freilassung.