Das Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) hat umfassende Spar-Massnahmen bekannt gegeben: Das TV-Wirtschaftsmagazin «TTC» wird im Sommer 2022 eingestellt und die wöchentliche Debattensendung «Infrarouge» gibt es ab 2023 nur noch jeden zweiten Mittwoch.
Grund für den Kahlschlag ist der selbst auferlegte Sparplan, der das RTS im vergangenen Herbst angekündigt hat. Wegen des Einnahmerückgangs bei Werbung und Sponsoring muss der Sender bis 2024 15 Millionen Franken einsparen, teilte die RTS-Geschäftsleitung am Montag mit.
Falls sich die Situation nicht stabilisiere, müssten bis 2025 weitere fünf Millionen Franken gespart werden. Gleichzeitig will RTS fünf Millionen in neue TV- und Digitalprojekte investieren.
Anstelle von «TTC» kündigt RTS ab 2023 eine neue Magazinsendung für den Montagabend an, allerdings ohne weitere Details zu nennen. «Infrarouge» beginnt neu um 20.10 Uhr statt wie bisher um 21.05 Uhr. Dafür soll die Dauer der um 20 Uhr ausgestrahlten TV-Magazine verkürzt werden.
In der Radio-Sparte ist geplant, das Programm von «La Première» «gründlich zu überarbeiten», um zu sparen und ein jüngeres Publikum anzusprechen. «Espace 2» soll hingegen ein klassischer Musikkanal bleiben.
Ebenfalls von den Spar-Massnahmen betroffen ist die Sport-Berichterstattung. RTS schafft die samstägliche Sendung «Sport Dernière» ab und ersetzt sie durch ein «All Images»-Format ohne Moderation, das von Montag bis Freitag über den Kasten flimmert.
Neu hinzu kommen soll ein wöchentliches Magazin über die europäische Fussball-Welt, das am Donnerstagabend zur «Prime Time» ausgestrahlt wird, so das RTS weiter.
Dem Sparplan könnten in den nächsten vier Jahren 50 bis 65 Stellen zum Opfer fallen. Die RTS-Geschäftsführung will Entlassungen minimieren und (Früh)-Pensionierungen den Vorrang geben.