Zusammen mit drei Vereinen in Deutschland und Österreich haben die Medienfrauen Schweiz einen Forderungskatalog aufgestellt. Die Folgen der Corona-Krise verstärke die bereits bestehende Ungleichheit zwischen Journalistinnen und Journalisten, so die Kritik.
«Frauen treten für die zusätzliche Care-Arbeit oftmals kürzer, während die Männer an der Spitze die Entscheidungen über Budgets treffen und der Welt die Krise erklären», schreiben die Unterzeichnerinnen des Forderungskatalogs, den sie am Freitag publiziert haben. Ausserdem liege die Meinungshoheit in Kommentaren und Leitartikeln oft in den Händen von Männern.
Konkret fordern die Journalistinnen-Organisationen unter anderem 50 Prozent Frauen auf allen Führungsebenen in den Redaktionen und Medienhäusern, mehr Frauen als Protagonistinnen und Expertinnen in der Berichterstattung und 50 Prozent Kolumnistinnen, Leitartiklerinnen und Kommentatorinnen in den meinungsbildenden Formaten.
Auch sollen in Führungspositionen Teilzeit und Jobsharing häufiger möglich sein, um Familie und Beruf kombinieren zu können. Und natürlich soll gleiche Arbeit auch mit gleichem Lohn honoriert werden.
Ausserdem fordern die Medienfrauen, dass die Frauenförderung als Kriterium bei der Vergabe öffentlicher Fördermittel berücksichtigt wird. Und dies nicht nur bei Projektförderungen, sondern generell bei der staatlichen Medienförderung, die mit dem neuen Medien-Paket des Bundes gerade ein Comeback erlebt.
Medienfrauen Schweiz wurde 2015 als Netzwerk gegründet. 2017 wurde aus dem Netzwerk ein «Branchenverein».