Nach dem Aus von Jugendsender Joiz suchen etwa 75 Mitarbeitende eine neue Arbeitsstelle: Einige davon will Ringier verpflichten, andere wiederum wurden in den Liften bei Tamedia gesichtet. «Es ist heute noch zu früh, um eine Bilanz zu ziehen», meint Alexander Mazzara, CEO und Co-Gründer der Joiz AG, am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.
Die Bilanz wurde deponiert, der Schweizer TV-Sender Joiz hat die TV-Produktion eingestellt und sendet nur noch Wiederholungsprogramme. Während Joiz Germany von einem neuen Hauptaktionär übernommen wurde, suchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schweizer Ablegers nach einem neuen Arbeitgeber.
Für einen Teil der 75 Joiz-Angestellten besteht Hoffnung auf eine baldige Lösung: «Wir arbeiten nach wie vor mit Hochdruck an einer Lösung für unsere Vermarktungs- und Technologietochter Joiz Global (Joiz IP AG). Wir glauben an die Zukunft des Unternehmens. Unsere Kunden wollen unsere Lösung und Dienstleistung behalten und stärken dem Team den Rücken», so Alexander Mazzara zur aktuellen Situation.
Konkret bestehe die Möglichkeit, dass über eine Auffanggesellschaft die Aktivitäten der konkursiten Joiz IP AG weitergeführt werden. «Wir haben Kunden und regelmässige Einkommen. Das müssen wir jetzt mit dem Konkursverwalter besprechen», meint Mazzara.
Die anderen Angestellten, die bei der Joiz Schweiz AG angestellt waren, sind auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. «Es besteht die Absicht von Ringier, einige Mitarbeitende von Joiz zu verpflichten», so Mazzara, ohne eine Zahl zu nennen. Die Gespräche hierzu hätten bereits vor der Konkurseröffnung begonnen. Ausserdem «gibt es auch Interesse von anderen Arbeitgebern», sagt der Joiz-CEO.
Neben Ringier zeichnet sich auch Tamedia als Möglichkeit ab. «Ich glaub, die meisten Joiz-TV-Mitarbeiter finden wieder einen Job. Zumindest begegne ich im Lift von Tamedia ständig bekannten Gesichtern», twitterte Christian Lüscher, Leiter Commercial Publishing, Digital News & Development Tamedia, am Mittwoch vielsagend.
Über die Gründe für das Joiz-Aus will Alexander Mazzara nur bedingt Auskunft erteilen: «Der Schweizer TV-Sender war bis Ende 2015 gut unterwegs. Wir erreichten die Gewinnschwelle. Im ersten Halbjahr 2016 gingen die Einnahmen zurück und parallel scheiterte eine Finanzierungsrunde», erklärt er dem Klein Report. Daraufhin wurde als letzter Strohhalm die Kooperation mit einem Schweizer Medienhaus gesucht. «Als diese Gespräche scheiterten, beschloss der Verwaltungsrat die Schliessung des Schweizer Senders», so Mazzara abschliessend.