Die italienische Medienregulierungsbehörde hat der Fernsehgruppe Mediaset unter Kontrolle der Familie des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und dem Staatssender RAI hohe Strafen aufgebrummt. Gemäss der Nachrichtenagentur apa werden fünf Nachrichtensendungen von RAI und Mediaset beschuldigt, Berlusconi zu viel Sendezeit für seine Wahlwerbung eingeräumt zu haben. Dies sei ein Verstoss gegen die Wahlkampfregeln.
Wie die apa vermeldete, haben die fünf Nachrichtensendungen am Freitag einen langen Wahlappell Berlusconis gesendet, in dem er die Wähler aufgerufen hatte, bei den Stichwahlen in 86 Gemeinden am kommenden Sonntag und Montag nicht für die Linksparteien zu stimmen. Die Nachrichtensendungen «TG1» und «TG4», die bereits vorgewarnt worden waren, werden jeweils eine Strafe von 260 000 Euro zahlen müssen. «TG2», «TG5» und «Studio Aperto» müssen eine Geldstrafe von 100 000 Euro zahlen, urteilte die Medienregulierungsbehörde.