Der Streit um die Veröffentlichung der Nordkorea-Satire «The Interview» sorgt für immer mehr politischen Sprengstoff. Der chinesische Aussenminister Wang Yi erklärte am Montag, dass sein Land Cyberattacken verurteile. Nordkorea nannte er jedoch nicht beim Namen.
Gemäss einem Bericht der «New York Times» hatten die USA China um Hilfe gebeten, nordkoreanische Hackerangriffe abzuwehren. Fast die gesamte Telekommunikation Nordkoreas läuft über Infrastruktur, die von China unterhalten wird.
Nach einer Cyberattacke Ende November auf Sony Pictures und Terrordrohungen gegen Kinos hatte die US-Tochter des japanischen Filmkonzerns die Premiere der Satire «The Interview» abgesagt. US-Präsident Barack Obama kündigte an, «angemessen» auf die Cyberattacken zu reagieren.
Die US-Regierung beschuldigt Nordkorea, hinter den Angriffen zu stehen, um den Filmstart zu verhindern. Nordkorea bestreitet dies bisher. Am Sonntag provozierte die nordkoreanische Verteidigungsbehörde laut Medienberichten mit Kriegsdrohungen gegen die USA. Die USA stuften den Angriff bisher nicht als Kriegsakt, sondern als Vandalismus ein.
In dem 44-Millionen-Dollar-Film spielen James Franco und Seth Rogen zwei US-Journalisten, die vom CIA beauftragt werden, den nordkoreanischen Staatsführer Kim Jong-Un zu töten. Jetzt denkt Sony Pictures laut über eine Verbreitung via Youtube, DVD oder Video-on-Demand-Betreiber wie Netflix nach.