Die kommunale Initiative «Genève zéro pub» ist mit den erforderlichen 4000 Unterschriften zustande gekommen. Sie fordert ein Verbot kommerzieller Aussenwerbung auf öffentlichem Grund der Stadt Genf.
Nach dem Vorbild von Grenoble, São Paulo oder Bergen soll auch die Stadt Genf künftig werbefrei sein. Werbung sei eine «visuelle Verschmutzung», argumentieren die Initianten von «Genève zéro pub»: Sie mobilisiere die Aufmerksamkeit, ohne dass der Betrachter damit einverstanden ist. Eine Möglichkeit, auszuweichen oder die Werbung zu ignorieren, gebe es nicht.
Zudem schade die kommerzielle Aussenwerbung der lokalen Ökonomie beziehungsweise den kleineren Unternehmen, die nicht genug Geld haben, um auf Plakaten werben zu können. Auch die Mobilität handicapierter Personen werde durch Plakate teilweise eingeschränkt.
Diese und weitere Argumente bezeichnete KS/CS Kommunikation Schweiz, der gesamtschweizerische Dachverband der kommerziellen Kommunikation, als «fadenscheinig». Die Umsetzung der Initiative würde nach Ansicht des Verbandes zu Einnahmeausfällen der Stadt Genf, der betroffenen Plakatgesellschaften und auch der Unternehmen, die nicht mehr werben können, führen.
Zudem betreffe die Initiative ausschliesslich kommerzielle Werbung auf öffentlichem Grund und damit «nur zehn Prozent aller Plakatstellen» in Genf, so KS/CS Kommunikation. Somit wäre sie «praktisch wirkungslos», heisst es in einer Stellungnahme des Dachverbandes vom Donnerstag.