Die vorbereitende Kommission hat der Parlamentarischen Initiative gegen die Umsiedlung grosser Teile des Berner Radiostudios nach Zürich Leutschenbach eine klare Abfuhr erteilt. Sie sieht «keinen politischen Handlungsbedarf» in der SRF-Umzugs-Frage.
Nach einer Aussprache mit einer Vertretung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) nehme die Fernmeldekommission des Ständerates zur Kenntnis, «dass die SRG den Herausforderungen der Digitalisierung verantwortungsvoll Rechnung trägt».
Die Kommission schätze es, dass die SRG «ihre Sparbemühungen insbesondere auf die Infrastruktur und die Administration konzentriert und nicht auf das journalistische Angebot», so die Begründung für die Ablehnung der Initiative, die CVP-Ständerat Beat Vonlanthen eingereicht hatte.
Vonlanthen forderte eine gesetzliche Verankerung des bisherigen Status quo: Das Audioangebot soll von der SRG «schwergewichtig» in Bern, die audiovisuellen Angebote «schwergewichtig» in Zürich produziert werden. In der französischsprachigen Region wären es Genf (TV) und Lausanne (Radio).
Mit zwölf zu einer Stimmen wurde seine Initiative in der Kommission «klar abgelehnt», wie Präsident Claude Janiak dem Klein Report nach den Beratungen am Dienstagabend sagte. Dies als Empfehlung an den Ständerat, den Vorstoss ebenfalls abzulehnen.
Mit politischem Widerstand gegen den Umzug von den 170 Radio-Mitarbeitern nach Zürich ist somit kaum noch zu rechnen.
Dementsprechend reagierte die Gruppierung Pro Radiostudio Bern, die sich vehement gegen den Umzug wehrt, mit «grosser Enttäuschung» auf den Entscheid der Fernmeldekommission. Denn der Umzug werde nur von 14 Prozent der Mitarbeitenden des Studios Bern begrüsst, schreibt Pro Radiostudio Bern.
«Die SRF-Journalistinnen und -Journalisten durften sich in keiner Weise einbringen - weder wurden sie von der Kommission befragt, noch durften sie in der Wandelhalle lobbyieren - ihnen wurde von der SRG ein Maulkorb in eigener Sache verhängt.»