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Mittwoch
01.09.2010

Medien / Publizistik

Ein riesen Tamtam war in Zürich Mitte April der grosse Regionalzeitungs-Schacher: Die Tamedia kaufte die Zürcher Landzeitungen - «Zürcher Unterländer», «Zürich­see Zeitung» und «Zürcher Oberländer» - von der NZZ-Gruppe und gab im Gegenzug ihre «Thurgauer Zeitung» ab.

Das Zünglein an der Waage und der «Spielmacher» des Schachers war Theodor Gut. Der Verleger der «Zürichsee Zeitung» und seine Familie verkauften ihre 60-Prozent-Beteiligung an der Zürichsee Presse AG (bzw. der Holding­gesellschaft Zürichsee Medien AG), der Herausgeberin der «Zürichsee-Zeitung», an den Medienkonzern Tamedia.

So weit das Thema: «Wem s`ini Idee isch äs gsi?» Jetzt widmen wir uns noch dem Thema: Und was hat es gekostet? Der sturzhageltrockene Aktionärsbrief der Tamedia vom 1. September 2010 hilft weiter: «Die Kosten der gesamten Transaktion beliefen sich auf 48,2 Millionen Franken, davon 18,5 Millionen Franken in bar und 29,7 Millionen Franken in Anrechnung für die Huber & Co. AG, die durch Abtausch an die FPH Freie Presse Holding AG überging.»

Weiter unten heisst es: «Der Verkaufspreis (Huber & Co. AG) betrug 33,2 Millionen Franken und wurde durch den Abtausch mit den von FPH Freie Presse Holding AG erworbenen Anteilen an den Zürcher Landzeitungen beglichen.»

Die «Thurgauer Zeitung» war also um die 30 Millionen Franken wert, ohne den wenige Tage vor dem Regionalzeitungs-Schacher erfolgten Immobilienverkauf bei Hubers. Und um Tedy Gut muss man sich offensichlich auch keine Sorgen machen, er steckte einen ordentlichen Batzen Spaziermünz in seinen Hosensack.

Mehr zu den Halbjahreszahlen der Tamedia: Tamedia steigert Betriebsergebnis auf 48,8 Millionen Franken im ersten Halbjahr und Radio und TV-Bereich bei Tamedia unter den Erwartungen