Getrieben von der Idee, ein eigenes Buch zu verfassen, reichte Peter Hossli, Chefautor der Blick-Gruppe, Ende April die Kündigung ein. Damit lässt er nach Ablauf der Frist Ende August «einen der schönsten Jobs im Schweizer Journalismus» zurück, wie er dem Klein Report sagt.
Hossli ist seit 2009 bei Ringier: Zunächst als Reporter beim «Sonntagsblick» angestellt, wurde er später Chefredaktor des iPad-Magazins «The Collection». Zuletzt schrieb der Journalist, der in Zürich Geschichte, Filmwissenschaften und Publizistik studierte, als Chefautor der Blick-Gruppe und leitete dabei den von ihm eingerichteten Autorenpool.
«Ich hatte enorm viele Freiheiten. Vom Interview mit einem Bundesrat bis zu einer Reportage mit iPhone-Video in Somalia konnte ich eigentlich alles machen. Der Job war sehr vielfältig», betont Hossli gegenüber dem Klein Report.
Für den Aargauer sei es dabei immer wichtig gewesen, mit den Leuten direkt sprechen zu können, wie er weiter ausführt. Dazu passt, dass Hossli vor seiner Zeit bei Ringier insgesamt zwölf Jahre als freier Autor in New York tätig war.
Das nächste Kapitel seiner Laufbahn findet nach acht Jahren bei Ringier wieder ausserhalb des Medienhauses statt, für das er nur gute Worte findet. «Ich werde ein Buch schreiben, das ich bereits fest im Kopf habe», erklärt Hossli, gibt sich aber noch bedeckt zu dessen Inhalt: «Dazu möchte ich mich noch nicht äussern», bleibt er hartnäckig.
Klar ist hingegen, dass derzeit noch unklar ist, was er beruflich nach Fertigstellung seines eigenen Werks machen wird: «Das ist noch komplett offen. Diese Offenheit brauche ich, um das Buch schreiben zu können», erklärt er dem Klein Report.
Ob Chefredaktor oder Lokalreporter, vieles sei für ihn danach vorstellbar, sagt Peter Hossli: «Ich würde gerne journalistisch tätig bleiben», erläutert er unverbindlich, ohne sich festlegen zu wollen, ob dies bei Ringier, einem anderen Medienhaus oder vielleicht selbständig sein soll.
Während sich Hossli beruflich neu orientiert, haben die beiden Mitarbeitenden, die zuletzt zum Autorenpool der Blick-Gruppe gehörten, ihre Stellen ebenfalls gekündigt. Der einstige Pool ist somit ab Spätsommer vorübergehend komplett leer.
Gabi Schwegler, seit drei Jahren bei Ringier, will im Herbst ein Masterstudium an der Pädagogischen Hochschule in Zürich aufnehmen und Sekundarlehrerin werden. Und Adrian Meyer verlässt die Blick-Gruppe nach fast vier Jahren, um eine «längere Reise anzutreten», wie Manuela Diethelm, Communications Spezialist bei Ringier, dem Klein Report sagt.
Aufgelöst werden soll der Autorenpool trotzdem nicht, wie Diethelm versichert: «Die vakanten Stellen werden neu ausgeschrieben», heisst es auf Nachfrage.