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Donnerstag
01.02.2018

Medien / Publizistik

Cars fahren die Streikenden nach Lausanne

Cars fahren die Streikenden nach Lausanne

Der Streik der SDA-Redaktion geht womöglich in die entscheidende Phase: Am Donnerstag, dem dritten aufeinanderfolgenden Tag der Arbeitsniederlegung, hat sich die Redaktionskommission (ReKo) erstmals mit einer Delegation des Verwaltungsrates getroffen.

Nachdem sich zuletzt eine immer grösser werdende Solidarisierungswelle aufbaute, stellte der SDA-Verwaltungsrat bereits am Mittwochabend in Aussicht, Gespräche mit den Redaktionsvertretern aufzunehmen.

Am Donnerstag um 9:00 Uhr diskutierte die SDA-Redaktion zunächst, ob der Streik dennoch fortgeführt wird. Das Resultat des Gespräches: Der Protest ist am dritten Tag nach Lausanne gezogen, während die ReKo nach Zürich gefahren ist. Denn dort fand eine Art «Vorgespräch» mit dem Verwaltungsrat statt.

Das Treffen ereignete sich nach Informationen des Klein Reports am Mittag, also um 12:00 Uhr. Bis dahin wollte die ReKo nur zurückhaltend kommunizieren.

Zuletzt solidarisierten sich auch die Tamedia-Redaktionskommissionen mit der SDA. Die Personalvertreter von «Tages-Anzeiger»/«SonntagsZeitung», «Der Bund», «Berner Zeitung» und den Zürcher Regionalzeitungen machten Druck auf den Verwaltungsrat der Nachrichtenagentur, worin auch Vertreter von Tamedia sitzen.

Dieser sei nun aufgefordert, sich mit der Belegschaft zusammenzusetzen und «Remedur zu schaffen», verlangten die Tamedia-PeKos. «Nie hat es die SDA dringender gebraucht als in der heutigen Zeit, in der die Verleger ihre Redaktionen sukzessive ausdünnen und zusammenstreichen», heisst es weiter mit einem Seitenhieb gegen den eigenen Arbeitgeber.

Am Donnerstagmorgen meldete sich erneut die Politik, dieses Mal der Berner Regierungsrat, zu Wort. Dieser zeigte sich «besorgt über den Konflikt» bei der Depeschenagentur. Er hoffe, «dass alle betroffenen Parteien gesprächsbereit sind, um die Differenzen so rasch wie möglich beizulegen».

Um 18:00 Uhr lagen die ersten Ergebnisse nach dem dritten Streiktag vor: Der Verwaltungsrat habe die Bereitschaft signalisiert, über verschiedene Punkte zu verhandeln, teilte die Redaktion mit. Dies allerdings unter der Bedingung, dass der Streik «bis zum Ende der Verhandlungen» ausgesetzt wird.

Noch ist unklar, ob die SDA-Redaktoren auf dieses Angebot eingehen. Erst am Freitagmorgen wird in Bern das weitere Vorgehen besprochen. Somit ist derzeit offen, ob der Streik auch am Freitag fortgesetzt wird.