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Donnerstag
25.09.2014

TV / Radio

Der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma zeichnet ein düsteres Bild von der deutschen TV-Landschaft: «Auf dem privaten deutschen Fernsehmarkt gibt es keine Konkurrenz mehr. Die zwei grossen Gruppen Bertelsmann und ProSiebenSat.1 sind so dominant, dass sie sich nicht mehr wehtun müssen», so Thoma.

Deshalb würden die grossen privaten Sender auch gar nicht mehr den Zuschauern ein abwechslungsreiches Programm bieten. Thoma war Gast in der 142. Ausgabe des Onlinemagazins «Fernsehkritik-TV».

Was auf dem privaten deutschen Fernsehmarkt ablaufe, sei grundgesetzwidrig: «In Italien hat Berlusconi 40%, hier haben die beiden Blöcke 85%. Das gibt es in keinem anderen europäischen Land», meinte der frühere RTL-Chef. In dem zweistündigen Gespräch nahm der Fernsehmacher auch zu anderen Themen Stellung.

Über die Öffentlich-Rechtlichen sagte Thomas: «In anderen Ländern gäbe es längst einen Aufstand gegen diesen Beitrag, aber in Deutschland ist das eben so. Die Leute sind hier froh, wenn sie was zahlen können ... Von den 8,3 Milliarden Euro Rundfunkbeitrag gehen etwa 20% ins Programm. Der Rest ist für das Funktionieren der Maschine, also Angestellte, Pensionen usw. Daher bin ich dafür, kulturelle Projekte auszuschreiben und diese dann zu subventionieren.»

Thomas Verdikt: Die öffentlich-rechtlichen TV-Stationen brauche es nicht mehr.