«HelloZurich» nimmt Kurs auf: Das im September «als Liebhaberprojekt» gestartete Online-Stadtmagazin will kostendeckend werden. Im Gespräch mit dem Klein Report gibt Initiator Christian Schiller Einblick ins Logbuch.
«Aktueller wollen wir werden. Und schauen, wie wir noch mehr Leute erreichen können», sagt Schiller, der zusammen mit Nora Zukker die Redaktion leitet. Neben aufwändigen Fotoreportagen, unter anderem zu «Ur-Zürcher Institutionen», soll es neu auch Platz geben «für kürzere Berichte, Kolumnen oder Interviews».
Auch finanziell sieht Schiller Spielraum. Längerfristiger will das Magazin mit Native Advertising «ins Kostendeckende hineinwachsen». «Kleinstunternehmen und Nonprofit-Organisationen geben wir 80 Prozent Rabatt», betont der Redaktionsleiter. «Dort schlummern oft gute Geschichten.»
Bisher war «HelloZurich» ein Herzblutprojekt. Für die Stories über Stadtzürcher Bars, KMUs und Kulturbetriebe, die zurzeit auf der Website laufen, hat das Magazin «den Locations keine Rechnung gestellt», verrät Schiller gegenüber dem Klein Report. «Verschiedene Autoren haben aber von uns eine Entschädigung erhalten.»
Nach der dreimonatigen Startphase zähle «HelloZurich» inzwischen «500 bis 1500 Seitenaufrufe pro Tag». Über 60 Prozent der Leser sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. Gut 27 000 Followers zählt «HelloZurich» auf Facebook.
Hinter dem Projekt stehen Journalisten, Kommunikationsfachleute und Fotografen, eine bunte Truppe «zwischen 25 und 55 Jahren». Ins Rollen gebracht hatte den Stein Christian Schiller. Früher hatte der am MAZ ausgebildete Journalist unter anderem für den «Landboten» und die «Neue Zürcher Zeitung» geschrieben, bevor er sich 2013 mit seiner eigenen Kommunikationsagentur selbständig machte.
Inhaltlich will das neue Online-Magazin den Stadtzürcher Orten und Menschen eine Bühne geben. «Mehr, als das vielleicht andere Medien machen», meint Schiller. Besonderes Augenmerk legt «HelloZurich» auf die Bilder. Pro Story sind «bis zu dreissig Fotos» vorgesehen. Eher schlicht wirkt das Design darum herum.
«Bedienerfreundlich» ist ein weiteres Stichwort, mit dem Schiller die Marktnische umschreibt, in der es aus seiner Sicht noch Luft für ein neues Stadtportal gibt. Die Beiträge über Cafés, Events, Shopping oder Sightseeing lassen sich am Mobile unterwegs bequem lokalisieren. Von der Jury der Webentwicklungs-Plattform Awwwards ist das frischgebackene Magazin bereits mit einer «honorable Mention» bedacht worden.
Um auch die Touristen und die Expads zu erreichen, lässt sich «HelloZurich» neben Deutsch auch auf Englisch lesen, erklärt Schiller weiter. Laut Google Analytics lasen bisher immerhin 23 Prozent der User die Beiträge auf Englisch. Die beliebteste Story im November war jene über das Café Zähringer.
Dass in Zukunft auch mal aus Winterthur korrespondiert wird, lasse sich «nicht ausschliessen», meint der Initiator schliesslich.