Kürzlich wurde der künftige Standard HbbTV 2.0 beschlossen. Er beschreibt alle Möglichkeiten, wie herkömmliche TV-Sender ihr lineares Programm inskünftig noch umfassender und sicherer mit Online-Diensten erweitern können.
HbbTV hat sich in den letzten paar Jahren als Standard-Feature in jedem Smart-TV etabliert. Wer den roten Knopf auf der Fernbedienung drückt, der kommt sogleich in den Genuss von Online-Services des jeweils aufgeschalteten Fernsehsenders.
Im ZDF kann man damit etwa in Sekundenschnelle die letzte «heute show» aus der Mediathek abrufen. Und auf Pro7 lassen sich Clips aus Comedy-Sendungen wie etwa «Switch» auf (roten) Knopfdruck auswählen. Zu dumm nur, dass die Nutzerzahlen solcher Zusatzangebote noch überschaubar sind. So wurde am letztjährigen HbbTV-Forum eine französische Studie präsentiert, wonach nur gerade fünf Prozent aller Smart-TV-User mit Internetanschluss die Angebote hinter der roten Farbtaste überhaupt nutzen.
Viele Leute wissen offenbar gar nicht, was HbbTV ist. Aber liegt das Problem wirklich nur in der schleppenden Kommunikation? Datenschützer verlangen etwa, dass TV-Sender das Online-Tracking des Zuschauerverhaltens beim blossen TV-Zappen unterlassen. Mit dem neuen Standard HbbTV 2.0 ist immerhin verankert, dass Nutzer in jedem Fernseher jegliches Tracking deaktivieren können, ohne auf die HbbTV-Grundfunktionen zu verzichten. Auch die Übertragung von Cookies muss im Gerät kontrollierbar sein.
Hierzulande plant die SRG die Einführung des Regelbetriebes des neuen Smart-TV-Angebotes auf HbbTV-Basis - dem designierten Teletext-Nachfolger, wobei die Vermarktung durch die SRG-Vermarktungstochter Publisuisse erfolgen wird.