Weder das Interesse der Werbekunden noch die Bekanntheit des Publikums scheint das Newsportal Watson bisher auf sicher zu haben. Dies war zumindest der Eindruck bei Umfragen des Klein Reports bei Lesern und Vermarktungsfachleuten.
Watson-Gründer Hansi Voigt zieht nach einem Monat Onlinebetrieb dagegen in Bezug auf die Vermarktung ein positives Fazit: «Die Angebote für die Werbetreibenden stossen auf grosse Nachfrage», erklärte er dem Klein Report. «Wir haben enorm viele Offertenanfragen erhalten. Vor allem die Möglichkeiten des Native Advertising sind beliebt.»
Nach dem Verbessungspotenzial bei der Vermarktung gefragt, sagt Voigt, «Es gibt Kundenbedürfnisse, die wir aktuell noch nicht zur Zufriedenheit erfüllen können, wie die Nachfrage nach Wettbewerben und Eventpromotionen. Aber zuerst brauchen wir das Interesse der User, damit wir überhaupt etwas zu vermarkten haben.»
Genaue Nutzerzahlen will der Watson-Chefredaktor zurzeit noch nicht bekannt geben. Er schwärmt aber vom Start des Portals. «Wir sind, auch was die Zugriffszahlen angeht, wesentlich besser gestartet als geplant.»
Dennoch will sich Voigt noch lange nicht zurücklehnen: «Ich bin eigentlich nie zufrieden», proklamiert er. Im Moment sehe er vor allen Dingen viel Arbeit und Verbesserungspotenzial.
«Wir geben den Nutzern noch überhaupt nicht das Gefühl, dass wir die Aktualität richtig abdecken. Ausserdem präsentieren wir auf Story-Ebene noch viel zu wenig, was noch alles in Watson steckt.»
Voigt geht auch auf die von Nutzerinnen und Nutzern geäusserte Kritik ein, sie könnten sich auf der Seite schlecht orientieren: «Auch wurde das Durcheinander bemängelt, das wir veranstalten und an das man sich wohl zuerst gewöhnen muss», sagt er zum Aufbau der Seite, die vor allem auf grosse Bilder setzt und über kein Navigationsmenu verfügt.