Die Lancierung der neuen Admeira-Tochterfirma Adtelier erfolgte ohne vorgängige Absprache mit dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom). «Die Gründung von Tochterfirmen gehört zu einem normalen unternehmerischen Prozess und zur wirtschaftlichen Freiheit einer Unternehmung», verteidigte Patrizia Stähli, Corporate Communications Manager von Admeira, gegenüber dem Klein Report das sportliche und dynamische Wachstumsverständnis.
Adtelier soll die Geschäftstätigkeit per 1. Oktober aufnehmen, so Stähli weiter. Etwa zehn Mitarbeitende von Admeira werden dann im Bereich der Innovationsentwicklung und in der Entwicklung von 360-Grad-Kampagnen für das Tochterunternehmen tätig sein. «Im Moment werden keine zusätzlichen Mitarbeiter für Adtelier rekrutiert», ergänzte Stähli.
Dass Admeira nun auch in den Bereich Native Advertising vordringt, sieht der Verband Schweizer Medien (VSM) kritisch: «Native Advertising ist ein Wachstumsmarkt und heute ein Thema in den meisten Medienhäusern. Wir halten es für höchst problematisch, dass die SRG als gebührenfinanzierter Anbieter über Admeira nun in den Markt einsteigt», so Othmar Fischlin, Leiter Medieninstitut des VSM, am Montag zum Klein Report.
Admeira könne Werbemarktlösungen anbieten, «bei denen es zu einer Vermischung zwischen dem Content der SRG und den Medieninhalten aus privaten Medienhäusern kommen kann», findet Fischlin. «Damit droht weitere Intransparenz und ein Interessenkonflikt, der nicht im Sinne der Gebührenzahler ist.»
Patrizia Stähli wiederum war bemüht, die Konkurrenzierung anderer Anbieter im Markt zu relativieren: «Die Dienstleistungen von Adtelier sind nur erbringbar im Zusammenhang mit dem Verkauf von Werbezeit und Werberaum in den von uns vermarkteten Medien. Letzteres können Werbe- und Mediaagenturen nicht anbieten.»
Zudem, so Stähli, stünden die Dienstleistungen von Adtelier «allen Interessierten offen».