Die 13 konzessionierten Regionalfernsehsender erfüllen ihren Leistungsauftrag sehr unterschiedlich.
Dies ist das Resultat einer Untersuchung der Universität Fribourg über thematische Vielfalt, Regionalbezug, Aktualität und Meinungsvielfalt in den Nachrichtensendungen von privaten Fernsehprogrammen mit Leistungsauftrag. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wird die Resultate in einem nächsten Schritt mit den Verantwortlichen diskutieren, wie am Mittwoch gemeldet wurde.
Die Analyse kommt zum Schluss: «Insgesamt werden zwar die Themen vielfältig abgedeckt, dabei sind aber deutliche sprachregionale Unterschiede erkennbar. In der Deutschschweiz sind insbesondere die Anteile an Human-Touch-Themen (Prominente und Katastrophen) höher als in der italienischen und französischen Schweiz. So ist beispielsweise bei Tele M1 der Anteil an Human-Touch-Themen mit gut 60 Prozent des Zeitumfangs pro Woche sehr hoch. Den höchsten Anteil an Beiträgen über Politik weist TeleTicino mit fast 50 Prozent des Zeitumfangs pro Woche aus, was mit der konkreten Nachrichtenlage zusammenhängen könnte: Im Untersuchungszeitraum wurde umfassend über den Steuerstreit zwischen der Schweiz und Italien und dessen Konsequenzen für den Kanton Tessin berichtet.
In den Kernnachrichten wird - dem Leistungsauftrag entsprechend - stark über regionale Themen und Ereignisse berichtet: In über 90 Prozent der Sendezeit ist ein Regionalbezug zum Sendegebiet vorhanden.
Besonders hohe Werte von nahezu 100 Prozent Regionalbezug weisen TeleTicino, Canal 9/Kanal 9, Tele Basel und Tele Bielingue auf. Demgegenüber berichtet etwa Tele M1 verstärkt über nationale und internationale Themen mit der Folge, dass in bis zu 25 Prozent des Zeitumfangs und rund der Hälfte der Beiträge kein Bezug zum Sendegebiet vorhanden ist.
Die Anteile an tagesaktuellen Beiträgen innerhalb der Kernnachrichten liegen zwischen 29 und 64 Prozent. Am aktuellsten berichtet Léman Bleu, dann folgen Tele M1 (61 Prozent) und TeleTicino (60 Prozent). Die am wenigsten aktuellen Nachrichten strahlen mit je 29 Prozent Tele Ostschweiz und Tele Südostschweiz aus.»