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Mittwoch
23.10.2019

Digital

Syndicom: «Die Mitarbeitenden möchten Transparenz bei ethischen Konfliktlinien. Und sie möchten wissen, wofür ihre Arbeit verwendet wird.»

Syndicom: «Die Mitarbeitenden möchten Transparenz bei ethischen Konfliktlinien. Und sie möchten wissen, wofür ihre Arbeit verwendet wird.»

Das Management von Google hat versucht, ein Treffen von Angestellten mit Vertretern der Gewerkschaft Syndicom zu verhindern. Das Meeting wurde am Montag am Google-Sitz in Zürich aber wie geplant durchgeführt: Es ging um Mitbestimmungsrechte, sexuelle Belästigung und ethische Konflikte.

Einige Dutzend Mitarbeitende hätten persönlich am Treffen teilgenommen, berichtete der Technikblog «Recode», der zum US-Konzern Vox Media gehört. Noch am letzten Mittwoch habe Google laut dem Artikel den Angestellten per E-Mail mitgeteilt, dass das Meeting «gecancelt» werde. Das Unternehmen wolle solche Treffen lieber selber organisieren, argumentierte Google.

Schlussendlich wurde die Anweisung des Managements ignoriert, die Veranstaltung mit der Gewerkschaft wurde auch noch per Livestream übertragen. Mit Konsequenzen müssen die Mitarbeiter trotzdem nicht rechnen.

Laut Lena Allenspach, stellvertretende Leiterin Kommunikation bei Syndicom, ging es beim Treffen «um Gewerkschaften und Rechte der Mitarbeitenden in der Schweiz – die Möglichkeiten sich zu beteiligen und das eigene Arbeitsumfeld mitzugestalten. Es wurden viele rechtlichen Fragen gestellt», erklärte sie dem Klein Report auf Anfrage am Dienstag.

Konkret fordern die «Googlers» mehr Mitbestimmung und eine gewählte Personalvertretung. «Ausserdem wollen sie keine Strukturen, welche sexuelle Belästigung oder Diskriminierung fördern könnte», sagte Lena Allenspach dem Klein Report. «Und sie möchten Transparenz bei ethischen Konfliktlinien. Sie möchten wissen, wofür ihre Arbeit verwendet wird.»

Das Treffen stehe auch in einem Zusammenhang mit dem weltweiten Google-Protest im November 2018. Auch in Zürich hatten zahlreiche Angestellte vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt, um auf sexuelle Übergriffe und Diskriminierung am Arbeitsplatz aufmerksam zu machen. «Die Anliegen von damals sind noch immer aktuell», findet Lena Allenspach von Syndicom.