Der Internetkonzern Google hat zusätzlich zur europäischen Digital News Initiative die neue globale Google News Initiative (GNI) lanciert. Damit will das US-amerikanische Unternehmen den Journalismus im digitalen Zeitalter «unterstützen» und weltweit Falschmeldungen «bekämpfen». Ausserdem vereinfache das neue Tool «Subscribe with Google» das Abonnieren von Zeitungen.
Google weitet sein Engagement für den Journalismus aus: Nachdem der IT-Riese unter anderem die NZZ mit Geldern aus der Digital News Initiative fütterte, buhlt der Internetkonzern weiter um die Verlage. Mit GNI fasst Google alle Produkte, Partnerschaften und Programme zusammen, die dem Journalismus «eine bessere Zukunft» bescheren sollen.
Für dieses Vorhaben sollen in den nächsten drei Jahren 300 Millionen Dollar bereitgestellt werden, wie der IT-Konzern aus Mountain View in einem Blogpost vom Dienstagabend ankündigte. Mit dabei sind bereits grosse Titel wie die «New York Times», die «Washington Post» sowie die französische «Le Parisien» oder die italienische «La Repubblica». Deutschsprachige Zeitungen sind bei der Google News Initiative momentan nicht mit an Bord.
Die Journalismusförderung von Google ist auf drei Ziele fokussiert: Einerseits soll «qualitativ hochwertiger Journalismus» auf den Google-eigenen Plattformen gestärkt werden, andererseits sollen «Geschäftsmodelle für nachhaltiges Wachstum entwickelt» werden. Zusätzlich will Google Medien und Verlage «bei technologischer Innovation unterstützen», wie Philipp Schindler, Chief Business Officer, im Blog schreibt.
Dazu hat Google Technologien zusammen mit Medienunternehmen entwickelt, die neue Storytelling-Möglichkeiten schaffen oder «Journalisten vor Cyber-Attacken schützen sollen». So entwickelte Google mit der englischsprachigen Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» eine Virtual-Reality-Story oder unterstütze das US-Medienhaus Hearst Newspapers bei der Sortierung und Kategorisierung von Artikeln.
Mit «Subscribe with Google» bringt der Internetkonzern ein neues Tool heraus, um «Verlagen zu helfen, Leser via Google zu erreichen». Nutzerinnen und Nutzer mit einem Google-Konto können bei ausgewählten Zeitungen ein Abonnement abschliessen, ohne dass sie sich auf der News-Webseite registrieren müssen. Anmeldung und Bezahlung sollen über den eigenen Google-Account laufen, heisst es im Blog weiter.
Damit will der IT-Riese die Prozesse für digitale Abos «drastisch» vereinfachen, damit mehr Leser die journalistischen Inhalte von Medienunternehmen «schnell und unkompliziert konsumieren können», wie es heisst. Das neue Tool wird auf allen Geräten mit einem angemeldeten Google-Konto laufen.
Im Kampf gegen Fake News und Fehlinformationen bei aktuellen Nachrichten schaltet Google einen Gang höher: Die internen Systeme und Signale seien nun in der Lage, Breaking-News-Situationen zu erkennen und seien «auf glaubwürdige Quellen und Inhalte» ausgerichtet.
Zusätzlich startet Google gemeinsam mit dem Fake-News-Aufklärungsprojekt First Draft das Disinfo Lab, um Desinformationen bei Wahlen und Eilmeldungen zu verhindern.
Und mit der Stanford-Universität und anderen Forschungseinrichtungen aus den USA baut der Internetkonzern die Aktion Media Wise auf, welche die Medienkompetenz von Jugendlichen fördern soll.
