Die Goldbach Group hat einen neuen Geschäftszweig erschlossen: Weil die Anzeigenerlöse der Tamedia-Zeitungen rückläufig sind, versucht die Firma aus Küsnacht jetzt auch in der Print-Drittvermarktung Wurzeln zu schlagen.
Das neue Geschäftsfeld wird von der Goldbach Publishing AG, einer Tochter der Goldbach Group, beackert. Das Anfang Jahr gegründete Unternehmen vermarktet primär das Eigeninventar von Tamedia, sprich die «Berner Zeitung», den «Tages-Anzeiger», die «Basler Zeitung» und Co.
«Parallel dazu müssen wir aufgrund des schwierigen Marktumfeldes und wegen rückläufiger Anzeigenerlöse neue Geschäftsfelder erschliessen», erklärte Iris Blättler, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Goldbach, dem Klein Report am Mittwoch.
Damit hat Goldbach Publishing die ehemalige Tamedia Advertising abgelöst, die ebenfalls erste Schritte in der Drittvermarktung wagte. Als Publisher konnte Ende 2019 Red Bull mit dem Magazin «Red Bulletin», «Bergwelten» und «Innovator» gewonnen werden.
Zum Portfolio der Vermarktungsfirma gehört auch bereits die «Annabelle», was beim Verkauf an den Verlag Medienart ausgehandelt wurde. Teil des Deals war auch die Vermarktung der Kochzeitschrift «Le Menu», die Goldbach ebenfalls übernimmt.
Mit der namentlichen Loslösung von der Marke Tamedia hofft Goldbach Publishing nun offenbar, auch weitere Partner überzeugen zu können. Derzeit befinde sich Goldbach Publishing mit weiteren Publishern «im In- und Ausland» im Gespräch, so Iris Blättler gegenüber dem Klein Report.
Im Fokus stünden Zeitschriften «mit nationaler Ausstrahlung» sowie Regionalzeitungen. «Kundenseitig werden wir den Vermarktungsschwerpunkt auf nationale Kunden legen», ergänzte Blättler.
Zur Grössenordnung der Aufträge wollte sie hingegen keine Angaben machen. Gemäss Blättlers Ausführungen befindet sich die Print-Drittvermarktung noch in der «Aufbauphase», eine dezidierte Sales-Abteilung für Drittvermarktung gebe es noch nicht.
«Sollte sich dieser Bereich positiv entwickeln, werden wir zu gegebener Zeit sicherlich über die Strukturen gehen und notwendige Anpassungen vornehmen», sagte die Unternehmenssprecherin schliesslich, angesprochen auf einen möglichen personellen Ausbau.