Die Werbevermarkterin Goldbach Media will sich das Gattungsmarketing für Radiowerbung zur Hälfte von den Sendern selbst finanzieren lassen. Dies geht aus einem Mustervertrag zwischen Goldbach und Radiosendern, welcher dem Klein Report vorliegt, hervor. Demnach ermächtigen die Radiosender, welche sich am Projekt «Marketingrappen» beteiligen, Goldbach, pro an sie vermittelte Werbesekunde einen Betrag von zwei Rappen auf ein Konto für Gattungsmarketing einzuzahlen und vom Senderanteil abzuziehen.
Umgekehrt verpflichtet sich auch Goldbach, für jede von Goldbach an den Sender vermittelte Werbesekunde einen Betrag von zwei Rappen vom Vermittleranteil auf das gleiche Konto einzubezahlen.
«Wir wollen den Anteil von Radio im Schweizer Media-Mix ausbauen», sagte Daniel Hess, Sales Director Radio bei Goldbach, am Montag gegenüber dem Klein Report. «In den letzten zwei Jahren ist viel passiert, Radio hat in den vergangenen Monaten stark zugelegt und erfreut sich einer grossen Beliebtheit und verfügt über fantastische Zukunftsaussichten als Mediengattung.» Die ersten Massnahmen, werden im September nach dem Radio Day starten. Diese sind vorwiegend Above-the-Line (bestimmt auch für das Radio selbst) angelegt und sollen die Mediengattung Radio in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Über die Verwendung der Beträge bestimmt laut dem Mustervertrag «eine Kommission», in welcher Goldbach mit drei Vertretern die Mehrheit stellt. Die zwei weiteren Posten werden von Vertretern des Verbandes der Schweizer Privatradios besetzt. Gegenüber dem Klein Report erklärte Daniel Hess hingegen, dass es sich um zwei Vertreter von Goldbach und dem VSP sowie einem weiteren Vertreter für diejenigen Radiostationen handelt, die nicht im VSP sind. Für diesen Posten konnte gemäss Hess Bruno Oetterli gewonnen werden.
Dass die Vertretung von Goldbach zu Widerstand bei den Radiostationen führen könnte, glaubt Hess deshalb nicht: «Wir sehen uns als Initiator und Ermöglicher dieser Branchenaktivität. Es steht jedem Sender frei, ob er mitmachen will. Wir wünschen uns, dass möglichst alle Sender mitmachen, und die Branche die Chance wahrnimmt und geschlossen für das Wachstumsmedium Radio eintritt.»
Laut Informationen des Klein Reports haben sich bereits 22 Radiosender zu einer Teilnahme am Projekt «Marketingrappen» verpflichtet.