«Ein ganz grosser Kampf geht heute zu Ende», sagte Marc Walder, Geschäftsführer Ringier Schweiz, heroisch an der Pressekonferenz vom Freitag. Mit dem kurzfristig zustande gekommenen Deal stossen der Medienkonzern Ringier und das Radiounternehmen Music First Network den Konzessionsentscheid vom Departement für Umwelt, Verkehr und Kommunikation (Uvek) kurzerhand um. Allerdings ist es Giuseppe Scaglione nicht leicht gefallen, eine seiner beiden Konzessionen wegzugeben, wie er am Freitag sagte. Der Kampf wird aber nicht zuletzt auch aus harten Verhandlungen um den Kaufpreis bestanden haben. «Ich musste schlussendlich abwägen, welche Variante die spannendste Perspektive bietet», kommentierte Scaglione seinen Entscheid.
Vorerst gibt man sich im Hause Energy erleichtert und betont vor allem die Rettung von 60 Arbeitsplätzen und die hohe Verantwortung gegenüber den 277 000 Radiohörerinnen und -hörern. «Wir haben die Firma allerdings nicht verkauft, sondern verzichten lediglich auf einen zweiten Sender», so der 105-Chef Giuseppe Scaglione, der nun als Held vom Feld geht. Ohne weiter in die Details gehen zu wollen, sprach er von «neuen Perspektiven». Er dürfte also weiterhin für Überraschungen gut sein.
Wie die beiden Radiosender 105 und Energy in Zukunft aneinander vorbeikommen werden, scheint derzeit noch offen zu sein. Auf jeden Fall möchten sie sich gegenseitig «nicht zerfleischen, sondern viel mehr partnerschaftlich zusammenarbeiten», betonte Scaglione an der Pressekonferenz am Freitag. Inhaltlich versucht man sich also zu ergänzen. Ob gar gemeinsame Projekte angepeilt würden, wollte hingegen noch niemand verraten. «Da der Radiosender 105 als Jugendradio eher ein jüngeres Publikum anspricht, wird er uns nicht direkt in die Quere kommen», sagte Dani Büchi, Geschäftsleiter Energy Zürich, «doch natürlich sind wir Konkurrenten.» - Was Ringier mitteilte: Hoffnung für Radio Energy: Radiokonzession von Music First Network gekauft
Freitag
06.11.2009