Die Tessiner CVP wirft ihren Ständerat Filippo Lombardi, der wegen gefälschter Auflagezahlen beim «Giornale del Popolo» ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten war, aus der Parteileitung. Ständerat darf er vorerst aber bleiben. Die erweiterte Parteileitung hatte am Dienstag den «Fall Lombardi» an unbekanntem Ort hinter verschlossenen Türen diskutiert. Der Entschluss, Lombardi aus der Tessiner Parteiführung «mit sofortiger Wirkung» zu suspendieren, sei von Lombardi akzeptiert worden, heisst es in einem Communiqué von der Nacht auf Mittwoch. Die Tessiner CVP behalte sich - abhängig vom Verlauf der Untersuchung gegen ihren Ständerat - vor, weitere «andere Entscheidungen» zu treffen, schreibt die Partei weiter. Ferner verwies die Partei darauf, dass für Lombardi - wie für jeden anderen auch - die Unschuldsvermutung gelte. «Wir haben am Dienstagabend einen Zwischenentscheid gefällt», sagte der Tessiner CVP-Präsident Fabio Bacchetta-Cattori am Mittwoch auf Anfrage der sda.
Lombardi, heute Chef des Senders TeleTicino, hat zugegeben, dass er als ehemaliger Chefredaktor des «Giornale del Popolo» in den Jahren 1994 und 1995 die Auflagezahlen geschönt hatte. Vergleiche auch «Giornale del Popolo»: Strafuntersuchung eingeleitet
Mittwoch
26.05.2004