Mit einem Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern von 7,5 Millionen Franken in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres scheint Tamedia die Corona-Krise abgeschüttelt zu haben.
«Damit gibt es keine Ausreden mehr für einen fairen Sozialplan im Zuge der Massenentlassung beim ‘Bund’ und ‘Berner Zeitung’», tönte es vonseiten Syndicom postwendend, nachdem man an der Zürcher Werdstrasse die Halbjahreszahlen publiziert hatte.
Doch die Gewerkschaft fordert die Konzernspitze auch dazu auf, angesichts der guten Geschäftszahlen auf künftige Entlassungen zu verzichten. Die Forderung kommt, nachdem bei den Zürcher Regionaltiteln und bei den Redaktionen von «Bund» und «Berner Zeitung» im ersten Halbjahr einschneidende Sparmassnahmen mit einem Abbau von mehr als 20 Vollzeitstellen durchgezogen worden waren.
«Die bereits vollzogenen Entlassungen und Pensenreduktionen sind mit einem anständigen Sozialplan abzufedern.» Das Vermittlungsverfahren vor der Eidgenössischen Einigungsstelle ist immer noch hängig.
«Für Syndicom ist klar, dass sich Tamedia als das profitabelste Medienunternehmen der Schweiz an den besten Sozialplänen in der Branche messen lassen muss.»
Vergangene Woche kündigte Tamedia an, dass neun Fotografinnen, Layouter, Bildredaktorinnen, Textproduzenten und Korrektorinnen von einer Kündigung oder einer erzwungenen Pensenreduktion betroffen sein werden. Zudem sollen voraussichtlich acht freie Mitarbeitende nicht mehr oder nur reduziert weiterbeschäftigt werden.