Ermittlungsdurchbruch in der Datenklau-Affäre: Die deutschen Behörden haben einen 20-jährigen Deutschen aus Mittelhessen als mutmasslichen Täter ausfindig gemacht. Der Schüler soll im grossen Stil Daten prominenter Persönlichkeiten gehackt, gesammelt und später als «G0d» und «0rbit» über Twitter veröffentlicht haben.
In einer Vernehmung durch den zuständigen Oberstaatsanwalt und Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) hat der Beschuldigte die Tat gestanden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Nach eigenen Aussagen und aktuellem Ermittlungsstand handelt es sich um einen Einzeltäter.
In den Abendstunden des 6. Januar hatten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität – und das BKA zuvor die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Dabei wurden unter anderem ein Computer und weitere Datenträger als Beweismittel sichergestellt.
«Aufgrund der Angaben des Beschuldigten konnte ein Computer, den dieser zwei Tage vor der Durchsuchung beiseite geschafft hatte, und ein Daten-Backup bei einem Sharehosting-Dienst aufgefunden und sichergestellt werden», schrieb das Bundeskriminalamt.
Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen wegen Verdachts des «Ausspähens und der unberechtigten Veröffentlichung personenbezogener Daten von Politiken, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens». Neben gehackten Daten soll der Beschuldigte auch persönliche Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen gesammelt haben.
Bei der Befragung hat der 20-jährige Beschuldigte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umfassend eingeräumt. Zudem hat er gemäss den ermittelnden Behörden über eigene Straftaten hinaus Aufklärungshilfe geleistet. Am Abend nach der Festnahme wurde der 20-Jährige «mangels Haftgründen» wieder auf freien Fuss gesetzt.
Zu seinem Tatmotiv gab der Beschuldigte an, «aus Verärgerung über öffentliche Äusserungen der betroffenen Politiker, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens» gehandelt zu haben.