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Donnerstag
21.11.2019

Medien / Publizistik

Valentin Landmann plädiert für seinen Mandanten Sacha Wigdorovits auf Freispruch.

Valentin Landmann plädiert für seinen Mandanten Sacha Wigdorovits auf Freispruch.

Vor den Schranken des Bieler Regionalgerichts standen sich am Dienstag Geri Müller und Sacha Wigdorovits gegenüber. Der Kläger Geri Müller, früherer Stadtammann von Baden und Nationalrat der Grünen, hat noch eine Rechnung mit dem Zürcher PR-Berater und Ex-Journalisten Sacha Wigdorovits offen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Wigdorovits vor, die damalige Chat-Partnerin von Geri Müller dazu genötigt zu haben, die sogenannte «Nacktselfie-Affäre» an die Medien zu tragen, wie der Klein Report ausführlich berichtete.

Die Anklage lautet auf versuchte Nötigung sowie Aufbewahrung und Zugänglichmachen von unbefugt aufgenommenen Gesprächen.

Wigdorovits, der vom Star-Strafverteidiger Valentin Landmann vertreten wird, wurde am Dienstagmorgen vom Gerichtspräsidenten befragt: Er sagte aus, dass der «politische Sturz Geri Müllers nie sein Ziel gewesen sei», wie unter anderem «20 Minuten» per Live-Ticker berichtete

Die Chat-Partnerin des Politikers Müller sei ohne sein Dazutun fest entschlossen gewesen, an die Medien zu gehen – Sacha Wigdorovits habe lediglich die Medienkontakte vermittelt.

Am frühen Dienstagnachmittag wurde dann Geri Müller, an seiner Seite der Medienanwalt Andreas Meili, zu den Vorfällen befragt. Der frühere Badener Stadtammann schilderte dem Gericht eine komplett andere Version der Vorfälle rund um seine missglückte Chat-Liebschaft.

Geri Müllers damalige Chat-Partnerin sei von einer «Organisation» unter Druck gesetzt worden, an die Medien zu gehen – «vor allem von der Nummer 2 der Organisation», schreibt «20 Minuten» im Live-Ticker. Nach Aussage von Geri Müller handle es sich dabei um Sacha Wigdorovits.

Ein Urteil im Fall Geri Müller gegen Sacha Wigdorovits wird am Freitag erwartet.

Auch Patrik Müller, damaliger Chefredaktor der «Schweiz am Sonntag», sowie der Jurist Josef Bollag, sind im Zuge von «Gerigate» ins Visier der Strafverfolgungsbehörden geraten. Allerdings wurde die Klage gegen sie fallen gelassen, weil sich die beiden aussergerichtlich und somit abseits der Öffentlichkeit mit Geri Müller einigen konnten.