Lukas Bärfuss wird mit dem Georg-Büchner-Preis 2019 ausgezeichnet. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung sieht in dem Schweizer Erzähler und Dramatiker eine herausragende Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.
«In einer distinkten und dennoch rätselhaften Bildersprache, karg, klar und trennscharf, durchdringen sich nervöses politisches Krisenbewusstsein und die Fähigkeit zur Gesellschaftsanalyse am exemplarischen Einzelfall, psychologische Sensibilität und der Wille zur Wahrhaftigkeit», heisst es etwas sperrig in der Begründung der Jury.
Mit hoher Stilsicherheit und formalem Variationsreichtum erkundeten seine Dramen und Romane «stets neu und anders existentielle Grundsituationen des modernen Lebens».
Lukas Bärfuss begann Ende der 1990er Jahre als Theaterautor. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» (2003), «Der Bus» (2005) und «Frau Schmitz» (2016). Sein neuestes Drama «Der Elefantengeist» wurde im letzten Jahr uraufgeführt.
Als Erzähler debütierte der 1971 in Thun geborene Bärfuss 2002 mit der Novelle «Die toten Männer». Sein erster Roman «Hundert Tage» über den Völkermord in Ruanda erschien 2008. Für seinen zweiten Roman «Koala» (2014) wurde ihm der Schweizer Buchpreis verliehen. Darin verarbeitet Bärfuss den Suizid seines Bruders.
2017 erschien sein neuster Roman «Hagard»: Ein Geschäftsmann löst sich wegen seines obsessiven Begehrens aus allen sozialen Bindungen.