Alte Liebe rostet nicht: Die Tessiner Zeitung «Giornale del Popolo» lässt sich ab dem nächsten Jahr wieder von der Publicitas vermarkten. Ausschlaggebend sei das «Vertrauensverhältnis» zur Vermarkterin gewesen, so Chefredaktorin Alessandra Zumthor zum Klein Report.
Dieses Vertrauensverhältnis habe sich durch die langjährige Zusammenarbeit konsolidiert, so Zumthor. Bis April wurden der «Corriere del Ticino» und das «Giornale del Popolo» noch durch Publicitas vermarktet, danach entschied sich die zuständige MediaTI Marketing SA, die beiden Titel eigenständig zu vermarkten.
Noch bis Ende Jahr dauert die Zusammenarbeit mit der MediaTI Marketing SA, für die Alessandra Zumthor nur wenig nette Worte übrig hat: «Der Prozentsatz der Anzeigen, den wir erhalten haben, lag weit unter dem Prozentsatz an Lesern, den wir laut Wemf-Leserzahlen am kombinierten Gesamtprodukt ausgemacht haben».
Angesichts dieser «ungerechten Behandlung» habe man es vorgezogen, die Vereinbarung mit dem «Corriere del Ticino» nicht zu erneuern. «Von der neuen Autonomie erwarten wir daher klare Vorteile: Wir können Werbung erhalten, die dem realen Wert des `Giornale del Popolo` entspricht und nicht weniger», so Zumthor.
Auf eine Vermarktung in Eigenregie habe man aus Kostengründen und aufgrund von «nicht genügend qualifiziertem Personal» verzichtet. «Daher ist es am besten, für die nächsten drei Jahre auf eine bewährte externe Agentur wie Publicitas zurückzugreifen», sagte die Chefredaktorin weiter.
Bei der Publicitas selbst sieht man ein grosses Vermarktungspotenzial für das katholische Blatt. «Mit dem `Giornale del Popolo` können in Kombination mit dem richtigen Titel beinahe 50 Prozent der Tessiner Bevölkerung erreicht werden. Somit ist neben der Einzelvermarktung die Vermarktung als Bundle besonders interessant», erklärte Marketingleiterin Elisabeth Aubonney auf Anfrage.
Dazu sei der Publicitas die Präsenz im Tessin nach wie vor sehr wichtig. «Zwei von den drei Tessiner Tageszeitungen sind bei der Publicitas in Regie», so Aubonney. Für die Vermarktung und den Verkauf des «Giornale del Popolo» sei Tessin-Chef Francesco Peroni verantwortlich.