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Dienstag
21.11.2006

Gazprom will die Boulevardzeitung «Komsomolskaja Prawda» kaufen. Die Transaktion sei zwar kompliziert, er erwarte jedoch keine ernsthaften Hürden, sagte der Chef des Gazprom-Mediengeschäfts, Nikolai Senkewitsch, gemäss Interfax.

Das sollte tatsächlich kein Problem sein für den staatlich kontrollierten russischen Gasmonopolisten. Weshalb auch. «Komsomolskaja Prawda» ist gemäss TNS Gallup Media mit 2,1 Millionen Lesern pro Tag die meistgelesene Zeitung Russlands. Das passt gut zum grössten russischen privaten Fernsehsender NTV, den Gazprom bereits besitzt, sowie der Zeitung «Iswestia».

Dann hat man noch den ehemaligen deutschen Medienkanzler Gerhard Schröder bei North European Gas Pipeline (NEGP) dabei, welche Gazprom zu 51 Prozent gehört. Schröder hatte mit seiner Äusserung, Putin sei ein lupenreiner Demokrat für Aufsehen gesorgt. «Komsomolskaja Prawda» zeigt sich in ihrer politischen Berichterstattung unkritisch gegenüber der Linie von Staatspräsident Wladimir Putin.

Kritiker Putins werfen diesem vor, er beschneide die Pressefreiheit, indem er wichtige Zeitungen und Fernsehsender unter die Kontrolle staatlicher Firmen bringe.

Nach Einschätzung von Beobachtern ist der Kreml besonders im Vorfeld der Präsidentenwahl 2008 an mehr Kontrolle über die Medien interessiert. Putin darf dann nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wiederwahl antreten.