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Dienstag
23.10.2018

IT / Telekom / Druck

gav

Die Gewerkschaften Syndicom und Syna haben mit dem Arbeitgeberverband Viscom einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die grafische Industrie ausgehandelt. Obwohl der neue GAV mit dem Vaterschaftsurlaub ein positives Signal setzt, zeigen sich die Gewerkschaften in einzelnen Punkten enttäuscht.

Über den neuen GAV wurde verhandelt, weil der gültige Vertrag von Seiten des Arbeitgeberverbandes auf Ende Jahr gekündigt wurde, wie Kathrin Ackermann, Zentralsekretärin der Gewerkschaft Syna, dem Klein Report erklärte. «Wir sind mit einem sehr moderaten Forderungskatalog in die Verhandlungen», so Ackermann.

Als Teilerfolg kann ein zehntägiger bezahlter Vaterschaftsurlaub, der nun ausgehandelt wurde, verbucht werden. Hinzu kommen optional zehn weitere Tage - allerdings unbezahlt. «Bislang hatten Arbeitnehmer nach der Geburt eines Kindes zwei Tage zu Gute», sagt Kathrin Ackermann.

Eine Einbusse mussten die Gewerkschaften hingegen beim Zuschlag für Nachtarbeit hinnehmen. Dieser wird im neuen GAV von 70 auf 50 Prozent gesenkt. Kathrin Ackermann dazu: «Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Druckereien vom Minimum abweichen. Es gibt einzelne Betriebe, die immer noch 90 Prozent Nachtzuschlag zahlen.»

Etwas enttäuscht ist die Syna-Zentralsekretärin, dass es mit dem Mindestlohn nicht geklappt hat. «Da haben wir uns etwas mehr erhofft. Aber die Bedingungen von Seiten des Arbeitgeberverbandes für die Mindestlöhne waren zu radikal. Deshalb mussten wir die Forderung fallen lassen.»

Der neu ausgehandelte GAV muss nun noch von den zuständigen Gremien der jeweiligen Sozialpartner validiert werden. Im Falle ihrer Zustimmung wird der Vertrag von den Parteien an einer späteren Sitzung, die im November stattfinden soll, unterzeichnet.