Die Fusion zwischen der US-amerikanischen Omnicom und der französischen Publicis ist geplatzt. Die Herausforderungen des Zusammenschlusses waren für beide Seiten zu hoch.
«Omnicom und Publicis haben die Fusion einvernehmlich abgebrochen», heisst es in einer Pressemitteilung der beiden Werbekonzerne. Keine Seite werde zur Zahlung einer Busse verpflichtet.
Maurice Lévy, CEO der Publicis-Gruppe, und John Wren, CEO der Omnicom-Gruppe, erklärten in einem gemeinsamen Statement die Gründe für den Abbruch der Verhandlungen: «Die Probleme, die immer noch zu bewältigen waren, und das langsame Tempo der Fusion haben Unsicherheiten erzeugt, die für beide Gruppen, ihre Angestellten, Kunden und Investoren schädlich waren.»
Die beiden Konzerne hatten geplant, als gleichberechtigte Unternehmen zu fusionieren. Die beiden starken Firmenkulturen hätten dieses Unterfangen erschwert, so Wren. Unter anderem konnten sich die beiden Firmenchefs nicht einigen, welche Führungskräfte bleiben dürfen. Namentlich die Besetzung des Finanzchefs war ein umstrittener Punkt.
Dazu gab es steuerliche Hürden: Der neue Konzern hätte seinen Hauptsitz in den Niederlanden und in Grossbritannien haben sollen, wäre operativ aber weiterhin von New York und Paris aus geführt worden.
Aus der Fusion der beiden Kommunikationsfirmen wäre eine Werbeagentur mit einem Umsatz von 22,7 Milliarden Dollar hervorgegangen. Als Grund für die im Sommer 2013 angekündigte Fusion gaben die beiden Firmen an, sich so gegen IT-Konzerne wie Facebook und Google behaupten zu wollen.
Vom Klein Report befragte Agenturen, die zum Netzwerk von Publicis oder Omnicom gehören, wollten und konnten noch keine Stellung zur geplatzten Fusion nehmen.