Content:

Sonntag
08.08.2021

Medien / Publizistik

Nach der Fusion mit Gruner + Jahr sollen die journalistischen Digitalangebote von RTL deutlich erweitert werden... (Bild: RTL Mediengruppe)

Nach der Fusion mit Gruner + Jahr sollen die journalistischen Digitalangebote von RTL deutlich erweitert werden... (Bild: RTL Mediengruppe)

Es kommt zur erwarteten Grossfusion in der deutschen Medienwelt: Die Fernsehgruppe RTL Deutschland übernimmt den Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (G+J) mit Titeln wie «Stern», «Brigitte» und «Geo» für 230 Millionen Euro.

Das teilte der Medienkonzern Bertelsmann am Freitag mit. G+J gehört vollständig zur Bertelsmann-Gruppe, die auch die Mehrheit an der RTL Group hält.

Mit dem Zusammengehen will Bertelsmann einen neuen «nationalen, crossmedialen Medien-Champion» bilden. Das neue Unternehmen, das 1500 Medienschaffende unter einem Dach vereint, soll zu Beginn des kommenden Jahres operativ an den Start gehen.

«Unsere Mediengeschäfte auf dem deutschen Markt werden im Wettbewerb mit den globalen Tech-Plattformen gestärkt», sagt Bertelsmann-CEO Thomas Rabe zum grossen Zusammenschluss, der zugleich eine Kampfansage an Amazon, Netflix und Co. ist.

«Kein anderes Medienunternehmen hierzulande kann ein derartiges, gattungsübergreifendes Wachstumsbündnis schaffen. RTL Deutschland und G+J führen starke Inhalte und Marken in einer Hand crossmedial zusammen», so Rabe weiter.

Bertelsmann verkündet bereits erste redaktionelle Konzeptideen: So sollen die Marken «Stern» und «Gala» crossmedial ausgebaut und die journalistischen Digitalangebote von RTL, Stern und ntv deutlich erweitert werden. Mit «Stern Investigativ» entsteht zudem ein neues TV-Format.

Dass die beiden Medienunternehmen nun heiraten, kommt nicht überraschend. Im vergangenen Februar hat Bertelsmann über «die ergebnisoffene Prüfung einer noch engeren Zusammenarbeit» von RTL Deutschland und G+J informiert, wie es beim Konzern heisst. Dabei war unter anderem von einer Fusion die Rede.

Nicht Teil des neuen «Medien-Champions» werden die bisherigen G+J-Geschäfte DDV, Territory und Applike sowie die 25-Prozent-Beteiligung am Nachrichtenmagazin «Spiegel», die bei Bertelsmann verbleiben.