Nach einem zähem Stellungskrieg und nur kurz, bevor die Fusion der Redaktionen von «Bund» und «Berner Zeitung» (BZ) Anfang Oktober umgesetzt wird, haben sich die Deutschschweizer Tamedia-Führung und die Personalkommission vor der Eidgenössischen Einigungsstelle doch noch auf einen Sozialplan geeinigt.
Die Einigung wurde gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) von den Parteien am Montag in Zürich unterzeichnet, wie die Behörde am Dienstag schreibt.
«Der Sozialplan beinhaltet im Wesentlichen die Ausrichtung von Abgangsentschädigungen bei Entlassungen, Differenzzahlungen zur Kompensation von Lohneinbussen entlassener 50- bis 59-jähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Arbeitslosengeld beziehen sowie Leistungen bei Frühpensionierungen», heisst es summarisch zum erzielten Kompromiss.
Den Vorsitz über das Einigungsverfahren lag in den Händen von Viviane Sobotich, die als Richterin am Verwaltungsgericht Zürich tätig ist.
Im August 2020 hatte die Tamedia Publikationen Deutschschweiz AG bekannt gegeben, in den kommenden drei Jahren die Kosten um 15 Prozent respektive 70 Millionen Franken senken zu wollen. Neben der auch politisch höchst umstrittenen Kernschmelze der beiden Berner Redaktionen sind unter anderem auch die Mitarbeitenden in den Produktionsteams von den Massnahmen betroffen.
Daraufhin führten die Dach-Personalkommission Tamedia und die Tamedia Publikationen Deutschschweiz AG über Monate Verhandlungen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Erst nachdem die Personalkommission Anfang Juli die Eidgenössische Einigungsstelle im kollektiven Arbeitskonflikt herangezogen hatte, kam es nun zu einem Sozialplan, den beide unterstützen. Blaupause bildete der Sozialplan, den die Tamedia-Leitung mit der Personalkommission in der Westschweiz ausgehandelt hatte.