Content:

Sonntag
24.01.2021

TV / Radio

Larry King hatte über 30'000 Gäste in seiner Show auf CNN....                    (Bild: CNN)

Larry King hatte über 30'000 Gäste in seiner Show auf CNN.... (Bild: CNN)

Anfang Januar ging die Meldung durch die Medien, dass Larry King wegen einer Corona-Infektion behandelt wird. Jetzt ist der legendäre US-Talkmaster im Alter von 87 Jahren in einem Spital in Los Angeles gestorben.

«Seine Neugier auf die Welt trieb seine preisgekrönte Karriere im Rundfunk an, aber es war seine Grosszügigkeit des Geistes, die die Welt zu ihm zog. Wir sind so stolz auf die 25 Jahre, die er mit CNN verbrachte, wo seine Newsmaker-Interviews das Netzwerk wirklich auf die internationale Bühne brachten», schreibt CNN-Präsident Jeff Zucker in einer Beileids-Erklärung auf der Webseite des Senders.

Lawrence Harvey Zeiger wurde am 19. November 1933 in Brooklyn, New York, geboren. Seine Mutter Jennie Zeiger stammte aus Litauen, sein Vater Edward Zeiger stammte aus der Ukraine.

Kings Karriere in den Medien begann 1957 , als er einen Job als Discjockey bei WAHR-AM in Miami annahm. Für den Sender tönte sein Name aber zu sehr nach Einwanderer. Und weil gerade eine Zeitung «The Miami Herald» offen auf dem Tisch lag, mit einer Anzeige für King Wholesale Liquors, meinte der Sendeleiter: «Wie wäre es mit Larry King?». Bevor Zeiger etwas entgegnen konnte, war er fünf Minuten später bereits mit seinem Künstlernamen auf Sendung.

1978 wurde dem DJ «The Larry King Show» als Late-Night-Radioshow angeboten. Innerhalb von fünf Jahren wurde diese in 118 Städte ausgestrahlt. Sie diente Larry King als Sprungbrett zum Ruhm.

CNN-Gründer Ted Turner war es, der 1985 den Talkmaster zum Nachrichtensender lotste. Dort wurde «Larry King Live» zur meistgesehenen Sendung und Larry King wohl der grösste Star des Netzwerks. Sein praktisch immer gleiches Outfit mit Hornbrille, Hemd und Hosenträgern wurde zu seinem Markenzeichen. 30‘000 Interviews hat er geführt. Hollywoodstars, Sportler, Topmanager und Spitzenpolitiker, darunter der russische Kreml-Chef Wladimir Putin und US-Präsidenten von Gerald Ford bis Barack Obama.

Nach seiner letzten Show auf CNN am 16. Dezember 2010 «mit einer Galaxy of Stars» gründete er seine eigene Firma und moderierte «Larry King Now», eine Sendung, die auf Ora TV, Hulu und RT America ausgestrahlt wurde.

Aber auch in den Printmedien wusste Larry King etwas zu sagen. Seine Kolumne in «USA Today» konnte sich über 20 Jahre halten.

Nicht wenige meinen, Kings Einfluss hätte auch die Generation der heutigen Podcaster geprägt, was die konversationsorientierte Herangehensweise an ein Interview betrifft.

Larry King rühmte sich, dass er sich nie auf ein Interview vorbereite. Er wolle nach dem Talk einfach mehr wissen als vorher, sagte er 2018 der «Los Angeles Times». Er stelle den Prominenten die vermeintlich einfachen Fragen, die auch Leute auf der Strasse interessieren würden.

Persönlich war sein Leben nicht immer einfach. Er kämpfte mit gesundheitlichen Problemen. 2020 sind zwei seiner Kinder kurz hintereinander gestorben. Heute hinterlässt er drei Söhne. Acht Mal war er verheiratet mit sieben verschiedenen Frauen.