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Sonntag
13.08.2006

Sie mischen seit elf Jahren im Filmverleihgeschäft mit: Frenetic Films aus Zürich. Am Filmfestival in Locarno zeigten sie ihre unübersehbare Präsenz. Sieben Filme präsentierte der Verleih, davon zwei auf der Piazza Grande: das heroische Monumentalepos «Nomad» und den österreichischen Horrorstreifen «In 3 Tagen bist du tot». Ihren grössten Erfolg feierten Frenetic Films bisher mit der Lausbubenkomödie «Mein Name ist Eugen» (600 000 Zuschauer in der Schweiz). Fredi M. Murers feiner Künstlerstreich «Vitus» heimste viel Beifall und Anerkennung in Locarno ein und läuft im Kino sehr erfolgreich (bis dato 170 000 Kinobesucher). «Über Erwarten gut», meint Uwe Lützen, Leiter der Abteilung Promotion bei Frenetic. «Wir peilen 200 000 Zuschauer an. `Vitus` wurde in 15 Länder verkauft, unter anderem auch nach Japan und Mexiko.»

Im vergangenen Jahr brachte Frenetic 35 Filme ganz unterschiedlicher Ausrichtung in der Schweiz heraus - vom Schweizer Dokumentarfilm bis zu Komödie und Drama. Demnächst im Kino: «No Body is Perfect», ein kruder Streifzug durch die Welt sexueller Obsessionen (Premiere am Filmfestival Locarno); «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez», ein Dokumentarfilm über einen US-Soldaten, der als Erster im Irak-Krieg fiel, von der Bielerin Heidi Specogna; «Ein Lied für Argyi», ein erschütternder Dokumentarfilm von Stefan Haupt, oder «Der Weg des Kriegers», ein Urzeitepos vom Innerschweizer Luke Gasser.

Frenetic Films, vom Kunstsammler und Filmer Thomas Koerfer («Der grüne Heinrich») 1995 mitbegründet, gehört heute zu je einem Drittel Koerfer sowie Monika Weibel und Daniel Treichler (beide gehören zu den Frenetic-Gründern). Insgesamt arbeiten zwölf Leute für Frenetic. Man hat sich etabliert in der Schweizer Filmszene. «Ein Film muss gut sein», beschreibt Uwe Lützen die Auswahlmaxime. Man ist damit nicht schlecht gefahren. Aber was heisst das? Das kann doch nur bedeuten, dass ein Film entsprechende Eintritte verzeichnet. Freilich weiss man dies erst, wenn die Lichter im Kinosaal ausgehen.

Die Promotion-Abteilung hat sich bei Frenetic ein neues Outfit gegeben und agiert nun unter dem Namen «prochaine». In erster Linie werden hier Frenetic-Filme vermarktet, doch man sei auch für Filme von anderen
Verleihern offen, sagte Lützen gegenüber dem Klein Report.