Die Kampagne «Stopp Prostitution» in der Kategorie Public Relations und die Kampagne «IceTeaBeats.ch» in der Rubrik «New New» sind die ersten beiden Gold-Gewinner des diesjährigen Effie Awards Switzerland 2020.
Die Effie Award-Verleihung selber findet am 30. Juni statt, an der dann aus den vier Gold-Kampagnen der Grand Effie hervorgeht.
Publicis Zürich hat für die Nonprofit-Organisation Frauenzentrale Zürich «A message from SWEDEN to the people in SWITZERLAND» unter die Leute gebracht. Die Schwedinnen und Schweden haben ein Problem mit der Schweiz: Bezüglich käuflichem Sex wollen die Nordlichter nicht ständig mit den Schweizern verwechselt werden.
Denn die Schweden haben bereits seit 1999 ein Prostitutionsverbot. In der Schweiz hingegen versucht man seit Jahren die Forderung nach einem Verbot für käuflichen Sex mit allerlei semantischen Klimmzügen zu verhindern, ob der Kauf sexueller Dienstleistungen grundsätzlich als Gewalt gegen Frauen anzusehen sei. Eine oft pseudo-liberale männliche Journaille führt hier das Wort in den Schweizer Medien.
Hinsichtlich der Prostitution möchten die Schwedinnen und Schweden nun aber eben um keinen Preis mit der Schweiz verwechselt werden. «Die Schweden halten der Schweiz den Spiegel vor, indem sie ihrem Unmut lauthals Luft machen. Pure PR», heisst es unter anderem in der Jury-Begründung für den Gold-Effie, an dem auch die Agentur Social Club Stockholm in Schweden mitbeteiligt war.
Die Frauenzentrale Zürich kämpft seit Jahren gegen die liberale Gesetzgebung für käuflichen Sex in der Schweiz. Nicht die Kriminalisierung von Prostitution, sondern die Kriminalisierung der Nachfrage nach bezahltem Sex soll die Prostitution eindämmen - je weniger Freier, desto weniger Missbrauch von Frauen, ist für den grössten Dachverband von Frauenorganisationen im Kanton Zürich klar.
Das zweite Gold geht an den Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) für die von Wunderman Thompson Schweiz realisierte Kampagne für «IceTeaBeats.ch».
Mit Ice Tea Beats sei es gelungen, eine Eisteekreation (Wassermelone/Kiwi) in Co-Creation mit den Konsumenten zu entwickeln, heisst es vonseiten der Jury. Das neue Erfrischungsgetränk sei noch lange nach der Kampagne von weit mehr Kunden gekauft worden als alle bisherigen top Ice Tea-Neuheiten.
In der digital und stark individualisierten Umsetzung für das neue Teegetränk erhielt jede Zutat einen anderen Sound oder Beat im Soundmixer. «Die Kombinationsmöglichkeiten waren nahezu unendlich und jede neue Kreation wurde zum einzigartigen Musikhit», so die Jury. «Auf Knopfdruck wurde zu jeder Eingabe ein individuelles Musikvideo erstellt, das mit der Welt geteilt werden konnte.»
Mitgearbeitet an den Digital Touchpoints, mobile-first, Motion-Design und der Musik (multisensorische Geschmackserfahrungen) sowie dem POS-Erlebnis mit Probierkäufen haben die Zürcher Shining Pictures, aus Berlin Rob Rauchfuss und Samuel Gmür in Zürich.