Florian Fels entlastet ab dem 1. März den Ringier-CEO Marc Walder, indem er die operative Leitung des Bereichs Publishing des Medienkonzerns übernimmt. Das war intern schon lange der Plan. «Nach der Ernennung von Marc Walder zum CEO der Ringier AG im April 2012 stand fest, dass er die operative Führung des Geschäftsbereiches Publishing mittelfristig abgeben würde», sagte Ringier-Pressesprecher Edi Estermann am Montag gegenüber dem Klein Report. «Dies war auch explizit die Erwartung des Verwaltungsrates.»
Walder werde sich nun vermehrt übergeordneten und strategischen Themen zuwenden können, so Estermann. Bei Ringier Axel Springer Media rückt hingegen niemand für Florian Fels nach, der sich ausschliesslich um Strategien kümmern könnte. Der Chief Financial Officer Mark Dekan wird künftig neben Chief Digital Officer Patrick Boos auch noch als CEO amten. «Dies ist eine bewusste Verschlankung im Sinne des Verwaltungsrates», sagte Estermann.
Dass Florian Fels` Dienste bei Ringier gebraucht werden, weil er sich im Osteuropageschäft auskennt, dem widerspricht der Ringier-Pressesprecher. «Nein, dieses Argument spielte bei der Wahl von Florian Fels keine entscheidende Rolle. Im Zentrum standen seine Managementqualifikationen.» Er habe bei der Ringier Axel Springer Media AG «hervorragende Aufbauarbeit geleistet». Scheinbar brachte niemand mit Kenntnissen des Schweizer Marktes ähnliche Qualifikationen mit.
Florian Fels, Mitglied der Ringier-Konzernleitung, soll nun die «Blick»-Titel und die anderen Ringier-Zeitschriften auf Kurs halten. Ringier-CEO Marc Walder lässt wenig Zuversicht aufkommen: In der Mitteilung zum Wechsel von Fels bezeichnet er den Bereich Publishing als «nach wie vor zentralen Geschäftsbereich». Das klingt nicht mehr nach dem Selbstverständnis, dass Ringier ein Medienhaus ist und Medien publiziert. Estermann wehrt aber vehement ab. «Nein, ganz im Gegenteil: Publishing, das Kerngeschäft Ringiers, generiert noch immer rund 65 Prozent des Umsatzes, auch wenn der Anteil des digitalen Geschäftes laufend zunimmt», sagte er dem Klein Report.
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