Corine Mauch, die Präsidentin der Zürcher Filmstiftung, lud im Rahmen des Filmfestivals von Locarno zum traditionellen Empfang der Filmstiftung in den Innenhof der Magristrale in Locarno. Ziel der Zürcher Filmstiftung ist es, das professionelle, qualitativ anspruchsvolle Filmschaffen zu stärken.
Doch dafür braucht es bekanntlich Mittel, reichlich Mittel - auch von der öffentlichen Hand und so kämpft Corine Mauch auf politischer Ebene dafür, «dass gute Stoffe heute und morgen auch eine entsprechende Förderung erhalten.» Denn die Schweiz brauche Filme, über die gesprochen wird.
Apropos Filme: Es ist spannend, dass die meisten der geladenen Gäste - fast gänzlich aus der Filmbranche - während des Filmfestivals kaum Zeit haben, sich viele Filme anzuschauen. So auch Corine Mauch: «Mir fehlt leider schlicht die Zeit, weitere Filme als jene auf der Piazza Grande anzuschauen», so Mauch. «Denn Locarno bedeutet tagsüber vor allem Sitzungen und Treffen. Hinzu kommen solche Empfänge wie jener der Filmstiftung.»
Ähnlich hört es sich beim Schauspieler Gilles Tschudi an, der beim Stichwort Locarno ins Schwärmen gerät: «Früher als junger Schauspielschüler, der meist auf dem Campingplatz oder im Auto übernachtet hat, weil ich kein Geld fürs Hotel hatte, habe ich davon geträumt, möglichst viele Filme auf der Piazza zu sehen, doch ich habe es nicht geschafft, weil mir die Mittel dazu fehlten», so Tschudi.
«Heute werde ich eingeladen, doch mir fehlt oft die Zeit dafür, weil ich hier vor allem von Sitzung zu Sitzung eile. Locarno ist so etwas wie ein Familientreffen der Branche und bedeutet vor allem Arbeit, wenn auch spannende Arbeit», so Tschudi abschliessend.
Ebenfalls zum Arbeiten hat sich Sibylle Berg nach Locarno zurückgezogen, wo sie seit drei Jahren eine Wohnung hat. «In Zürich kann ich nicht wirklich konzentriert arbeiten. Immer kommt etwas oder jemand dazwischen», erzählt die langjährige «Spiegel»-Kolumnistin und erfolgreiche Buchautorin schmunzelnd. «Hier in Locarno ist das ganz anders. Hier habe ich wirklich meine Ruhe.»
Ruhe, die sie braucht, um parallel an verschiedenen Projekten zu arbeiten. Die da unter anderem wären: das dritte Theaterstück einer Trilogie für das Gorki Theater in Berlin und dann «arbeite ich noch am Drehbuch meines Buches 'Der Tag, an dem meine Frau einen Mann fand'», erklärt Berg tiefenentspannt.
Bester Laune zeigte sich in Locarno auch Kinobesitzer Edi Stöckli (Arena Cinemas im Sihlcity Zürich), der gerade auf Vorschlag des Filmemachers Samir in die Schweizer Filmakademie aufgenommen wurde.
«Ich bin natürlich sehr stolz darauf», so der Kino-Tycoon, der dieses freudige Ereignis später bei einem feinen Abendessen im Restaurant Cittadella mit Corine Mauch und ihrer Partnerin Juliana Müller stilvoll feierte.