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Sonntag
05.06.2016

Medien / Publizistik

Razzia bei der Fifa und Bereicherung

Razzia bei der Fifa und Bereicherung

Paukenschlag bei der Fifa: Der frühere Fifa-Präsident Joseph Blatter, Ex-Generalsekretär Jérôme Valcke und der ehemalige Finanzdirektor Markus Kattner haben sich laut einer internen Untersuchung des Fussball-Weltverbandes in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 79 Millionen Schweizer Franken bereichert. Das teilte die Fifa mit.

Wegen des laufenden Verfahrens gegen den ehemaligen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter hat es eine Razzia in der Zentrale in Zürich gegeben. Dabei wurden elektronische Daten sichergestellt.

«Die Bundesanwaltschaft hat im Rahmen der bereits laufenden Strafuntersuchungen im Fussballkomplex am Hauptsitz der Fifa eine Hausdurchsuchung durchgeführt, welche die bisherigen Erkenntnisse im Strafverfahren bestätigen beziehungsweise ergänzen soll», teilte die Behörde mit.

Es seien Dokumente und elektronische Daten sichergestellt worden. Die Aktion stehe im Zusammenhang mit den bereits eingeleiteten Untersuchungen. Fifa-Präsident Gianni Infantino gehöre nicht zu den Personen, gegen die ermittelt werde, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft.

Deutsche Medien hatten unter Berufung auf verschiedene für die Fifa tätige Personen berichtet, dem Fifa-Präsidenten Infantino drohe wegen Verdunkelungsgefahr eine Sperre durch die verbandseigene Ethikkommission. Die Ethikkommission hat nach eigenen Angaben kein formelles Verfahren gegen den Präsidenten eingeleitet.

Die Behörden in der Schweiz untersuchen, ob bei der Vergabe der WM-Turniere 2018 an Russland und 2022 an Katar Fifa-Funktionäre bestochen wurden. Ins Rollen gebracht hatten den grössten Skandal in der Geschichte des Weltfussball-Verbands die US-Behörden vor einem Jahr.

Sie ermitteln wegen mutmasslicher organisierter Kriminalität, Geldwäsche und Bestechung. Im Sog der Korruptionsaffäre mussten hochrangige Fussball-Funktionäre ihre Posten räumen, darunter der langjährige Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini.