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Mittwoch
09.11.2011

Für einmal versprach die Einladung nicht zu viel, sondern auf den (Gault-Millau-)Punkt genau das, was man erwarten durfte: nur das Beste, in jeder Hinsicht. Ringier Romandie brachte zur bereits traditionellen jährlichen Präsentation in der Deutschschweiz grosse News, gute Zahlen und die Crème de la Crème der Schweizer Kochkunst mit: Philippe Rochat, den höchst dekorierten Koch der Schweiz, und dessen Nachfolger Benoît Violier, der das Szepter im Hôtel de Ville in Crissier (einst von Freddy Girardet als Wallfahrtstempel für Gourmets aus aller Welt etabliert) im nächsten April übernehmen wird.

Für eine handverlesene Gesellschaft von 90 Ringier-Kunden (u.a. Migros-Präsident Claude Hauser) im Nobelhotel Savoy fuhren die beiden Starköche (3 Guide-Michelin-Sterne, 19 Gault-Millau-Punkte) nicht nur mit ihrer 25-köpfigen Crew, sondern sogar mit dem eigenen Backofen von Crissier nach Zürich. Wer das unnachahmliche «Soufflé aux fruits de la passion» gekostet hat, weiss warum: Hier muss die Hitze aufs Grad genau stimmen!

Savoy-Hotelier Manfred Hörger erinnerte zwar schmunzelnd daran, dass die Savoy-Küche seit den Zeiten, da Philippe Rochat dort als Koch angestellt gewesen war, mehr als einen Umbau erfahren hatte. Doch für den Grössten seiner Zunft gibt man für einmal gerne klein bei.

Rochat und Violier fuhren denn auch alles auf, was gut und teuer, anspruchsvoll und einzigartig ist: Osciètre-Kaviar auf einem köstlich frischen Gelée von grünen Äpfeln, Hummerschwanz auf Krabbenbeet, weisse Albatrüffel mit Ei, Jakobsmuscheln an einer Karotten-Ingwer-Sauce, Hase auf königliche Art, Williamsbirnen-Mousse mit Holunderbeeren und zu guter Letzt eben das einzigartige, hauchzarte, luftige Soufflé von Passionsfrüchten.

Die Gäste waren derart beschäftigt mit Kosten, Degustieren und Fotografieren (dank iPhone kein Problem), dass viel zu wenig Zeit blieb für Branchenklatsch. Immerhin war unübersehbar, dass nur eine einzige Branche sich aufs neue Jahr echt freut und jetzt schon mit steigenden Umsatzzahlen rechnen darf: die - ja, Sie hören richtig! - Tourismusbranche.

Christian Ehrbar, Geschäftsführer von Swiss Media House, dem grössten Tourismus-Vermarkter im Land, weiss bereits heute mit absoluter Sicherheit, dass 2012 für ihn ein gutes Jahr wird: «Das war schon mit Sars und Schweinegrippe so und wird jetzt mit der Euro-Krise nicht anders: Bei jeder Katastrophe wird doppelt in Tourismus-Werbung investiert.»