Content:

Mittwoch
14.10.2020

TV / Radio

«Mit den Kürzungen in der Literatur und in der Religion wird das Innerste der Substanz geopfert», sagt Arthur Godel, der von 1995 bis 2008 Radio DRS 2 leitete.

«Mit den Kürzungen in der Literatur und in der Religion wird das Innerste der Substanz geopfert», sagt Arthur Godel, der von 1995 bis 2008 Radio DRS 2 leitete.

Der ehemalige Leiter des Kulturradios DRS2, Arthur Godel, kritisiert in einem Interview die Streichung der SRF-Sendungen «52 beste Bücher», «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion». 

Dass Programmveränderungen auch Verzicht mit sich bringe, sei ihm klar, sagte Godel gegenüber kath.ch. «Aber warum bei der Religion und bei der Literatur?»

Die Formate «Blickpunkt Religion» und «52 beste Bücher» seien nicht nur «etablierte Marken» gewesen, sondern auch «relativ kostengünstig zu produzieren». Trotzdem hatte sie der Sparhammer der SRF-Spitze letzte Woche getroffen.

Der Kulturauftrag der SRG-Sender bedeute, kulturelle Nischen zu bespielen, die sich für ein Privatradio nicht lohnen. «Ich habe den Eindruck: Mit den Kürzungen in der Literatur und in der Religion wird das Innerste der Substanz geopfert», kritisierte Arthur Godel weiter, der von 1995 bis 2008 Radio DRS 2 leitete.

Während die beiden relativ günstigen Radiosendungen «Blickpunkt Religion» und «Zwischenhalt» also geopfert werden, bleibt zum Beispiel das teurere Fernsehformat «Sternstunde Religion» bestehen. 

SRF-Kulturchefin Susanne Wille sagte dazu gegenüber kath.ch unter anderem: «Wir gewährleisten ein vielfältiges Religionsangebot auf allen Kanälen und Vektoren: TV, Radio und Online. Die Mediennutzung verändert sich und mit ihr auch die Radionutzung. Unsere Radiokanäle werden heute vorwiegend als Begleitmedium genutzt. Vertiefende Inhalte sind nach wie vor beliebt, aber die Nutzung richtet sich weniger nach einem fixen Strukturplan.»