Im Zuge der Neuernennung von Joseph Bonnemain zum Bischof von Chur gab der langjährige Mediensprecher von Ex-Bischof Vitus Huonder, Giuseppe Gracia, seinen Posten auf.
Nun ist auch bekannt geworden, dass Gracia gleichzeitig aus der Kirche ausgetreten ist. Der PR-Mann und Schriftsteller schreibt jeden zweiten Montag eine Kolumne für den «Blick».
Und er weiss, wie man sich ins Gespräch bringt: «Aufgrund meiner liberalen Grundwerte, zu denen die Trennung von Kirche und Staat gehört, bin ich aus der römisch-katholischen Landeskirche ausgetreten», schickte Giuseppe Gracia am Freitagmorgen dem Klein Report unaufgefordert eine Stellungnahme zu einem entsprechenden Bericht in der «Luzerner Zeitung».
Seit Jahren habe er öffentlich das Schweizer Staatskirchentum kritisiert, eine Vermischung von Staat und Kirche unter anderem zum Zweck der Einnahme von Steuern. «Ein System, das gegen die Trennung von Kirche und Staat verstösst und ich nicht länger mittragen will. Schon in meiner Zeit als Medienverantwortlicher im Bistum Chur hatte ich den Wunsch nach diesem Schritt.»
Um dem Bischof «keine zusätzliche öffentliche Unruhe zu bescheren», habe er aber darauf verzichtet, sagt Gracia.
«Der katholische ‚Hooligan‘ tritt ab», schrieb kath.ch im März über den Rücktritt von Giuseppe Gracia. In konservativen Kreisen ist Gracia ein gefragter Redner und Moderator.