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Mittwoch
15.11.2006

Im Wettbewerbsstreit mit Microsoft hat die EU-Kommission dem Softwaregiganten ein Ultimatum gesetzt. Bis zum 23. November müsse Microsoft noch ausstehende technische Informationen zugänglich machen oder mit weiteren Strafzahlungen rechnen. «Es beeindruckt mich nicht, wenn jemand sagt, er habe 90 Prozent der Informationen bereitgestellt, wir aber 100 Prozent benötigen.Diese Informationen hätten bereits vor einigen Monaten hier sein sollen», sagte EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes der britischen Zeitung «The Guardian».

Bei den technischen Daten gehe es um Schnittstelleninformationen zu Microsoft-Produkten für Konkurrenten. Der Konflikt drehe sich nicht um das neue PC-Betriebssystem Windows Vista. Sie dementierte Vorwürfe, sie breche eine Fehde vom Zaun. Allerdings müsse der Druck auf Microsoft aufrechterhalten bleiben, damit das Unternehmen im Einklang mit den EU-Wettbewerbsregeln agiere. «Ich bin die Schiedsrichterin bei diesem Spiel, und ich werde hart, aber fair sein», sagte Kroes.

Laut «Guardian» könnte die Kommissarin Microsoft bei der Überschreitung des Ultimatums erneut mit einer Strafe von bis zu drei Millionen Dollar pro Tag belegen. Bereits 2004 musste der Konzern aus Redmond die Rekordsumme von 497 Millionen Euro wegen Nichteinhaltung von EU-Wettbewerbsregeln zahlen. Im Juli beantragte die Kommission eine weitere Strafe von 280,5 Millionen Euro gegen Microsoft wegen anhaltenden Verstosses gegen Wettbewerbsrichtlinien. Der Einspruch von Microsoft gegen diese Zahlung läuft noch.