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Mittwoch
04.10.2017

Medien / Publizistik

Nur noch ein Geschäftsführer für das Medienhaus: Mit der Verpflichtung von Daniel Ettlinger als CEO der Rheintal Medien AG ist nun klar, dass nach dem Abgang des ehemaligen Geschäftsführers Pascal Schwarz kein neuer, separater Geschäftsführer für die Galledia AG gesucht wurde.

«Ja, im Moment sind wir im Prozess der Profildefinierung des CEO», sagte Verwaltungsratspräsident Urs Schneider dem Klein Report, nachdem Pascal Schwarz, bis dahin Geschäftsführer der Galledia AG, das Unternehmen Ende März verlassen hatte. Seither agierte VR-Präsident Schneider gleichzeitig auch als CEO der Rheintal Medien AG und der Galledia AG.

Einige Monate später folgt die Präzisierung: «Die Galledia AG ist eine 100-Prozent-Tochterfirma der Rheintal Medien AG. Wir haben nach einem CEO für den Gesamtkonzern gesucht und sind froh, mit Daniel Ettlinger einen kompetenten operativen Leiter für das gesamte Unternehmen gefunden zu haben.»

Damit wagt Ettlinger nach mehr als zehn Jahren bei der NZZ-Mediengruppe einen beruflichen Wechsel: «Die Rheintal Medien eröffnen mir die Chance, die Gesamtverantwortung für ein Medienhaus zu übernehmen, und das exakt in den Bereichen, in denen ich in meiner beruflichen Vergangenheit gerne tätig war und Erfahrungen gesammelt habe», begründet er gegenüber dem Klein Report am Dienstag seinen Entscheid, die NZZ zu verlassen.

Ein weiterer Beweggrund: Sein künftiges Engagement führt ihn wieder «zurück in die Ostschweiz, wo meine Familie zu Hause ist», wie Ettlinger sagt. Der NZZ-Gruppe sage er trotzdem nur «ungern adieu. Die Arbeit, die Kolleginnen und Kollegen – das alles werde ich vermissen.»

Dabei war er insbesondere in den letzten Jahren immer wieder mit Sparvorgaben konfrontiert: So wurde im letzten Jahr die Bildbearbeitung der NZZ-Medien zusammengelegt, die Anzeigenproduktion wurde ausgelagert. Kürzlich wurde die Printversion der «Ostschweiz am Sonntag» eingestellt und die Korrekturdienste wurden ebenfalls weitgehend ausgelagert.

«Diese Sparvorhaben, die umgesetzt werden mussten und die bedauerlicherweise jeweils mit Entlassungen einhergegangen sind, waren in der Vergangenheit unumgängliche Notwendigkeit, um den stark rückläufigen Erträgen aus dem Werbemarkt zu begegnen», erklärt er und versichert auf Nachfrage: «Sie hatten keinen Einfluss auf meinen Entscheid.»

Doch nicht nur die NZZ-Gruppe, sondern auch die Rheintal Medien sind im Druckgeschäft und im Print unter Druck. VR-Präsident Urs Schneider sieht die Zukunft des Medienhauses deshalb speziell im Digital-Bereich, wie er dem Klein Report sagte.

Ettlinger erklärt dazu: «Ich bin bei den Rheintal Medien als CEO verpflichtet worden, der das Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen soll und die klassischen Medien- und Produktionsbereiche erfolgreich weiterführt.» Die Erfahrungen, die er bei der NZZ-Mediengruppe sammeln konnte, seien ihm dabei «sicher sehr nützlich», sagt er dazu.

Und auch Urs Schneider ist zuversichtlich, dass Ettlinger der richtige Mann ist, um das Digital-Geschäft zu stärken. «Wir trauen Daniel Ettlinger absolut zu, dass er uns in allen Geschäftsbereichen weiterbringen kann. Gerade im Bereich Digital sind wir auch mit Stefan Zimmermann als Mitglied der Geschäftsleitung mit hoher digitaler Kompetenz bereits gut aufgestellt.»