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Donnerstag
18.09.2008

Die Espace Media Groupe war über die angekündigte Petition und den Forderungskatalog der Tele-Bärn-Belegschaft vorinformiert worden, wie das Berner Verlagshaus auf Anfrage des Klein Reports sagte. «Es gab im Vorfeld Kontakte mit der SSM, um Termine für die Übergabe zu vereinbaren. So gesehen überrascht uns die heutige Medienmitteilung, welche noch vor der Übergabe der Petition / des Forderungskataloges publik gemacht wurde. Der genaue Inhalt der Petition und des Forderungskataloges ist uns noch nicht bekannt», erklärt Christopher Wehrli, Leiter Kommunikation, Espace Media.

Auf die Frage des Klein Reports, ob es zutreffe, dass Martin Kall für die Gewerkschaft bzw. für die Mitarbeitenden von Tele Bärn nicht erreichbar gewesen sei, um einen Termin für die Übergabe der Petition zu vereinbaren, antwortete Wehrli:

«Nach der Ernennung von Polo Stäheli zum neuen CEO der NZZ-Gruppe wird Martin Kall ab Oktober ad interim die Leitung des Unternehmensbereichs Espace Media Groupe übernehmen. Martin Kall ist jedoch nächste Woche im Ausland und deshalb nicht in der Lage, an den vorgeschlagenen Terminen in Bern eine Petition entgegenzunehmen. Die Personalabteilung von Espace Media hat den Mitarbeitenden von Tele Bärn angeboten, dass Marc Friedli, der als Geschäftsführer von Tele Bärn zuständig ist, die Petition an einem der vorgeschlagenen Termine entgegennimmt.»

Aus Sicht der Espace Media könne keine Rede davon sein, dass sie nicht bereit sei, die Petition entgegenzunehmen.

Klein Report: Trifft es zu, dass die Beschäftigten bei Tele Züri besser gestellt sind als diejenigen bei Tele Bärn? Insbesondere, dass sie besser verdienen? - «Tele Bärn hat die Personalkosten und die Anzahl Vollzeitstellen im Konzessionsgesuch offengelegt. Das Bakom hat das Konzessionsgesuch von Tele Bärn ausgiebig geprüft und Tele Bärn nach Berücksichtigung aller Unterlagen eine neue Sendekonzession erteilt. Es gibt auf dieser Basis aus unserer Sicht keine Anhaltspunkte, dass die Löhne von Tele Bärn vom marktüblichen Niveau abweichen. Tele Bärn zahlt gemäss unserem heutigen Wissensstand Löhne, die - abgesehen von Tele Züri - mit den Löhnen anderer konzessionierter Schweizer Regional-TVs vergleichbar sind. Es stimmt, dass die Lohnsumme je Vollzeitstelle bei Tele Bärn tiefer liegt als bei Tele Züri. Es gilt dabei jedoch zu berücksichtigen, dass Tele Züri pro Mitarbeiter deutlich höhere Umsätze erwirtschaftet und somit auch höhere Löhne zahlen kann. Tele Züri bewegt sich zudem auf einem Arbeitsmarkt mit einem grundsätzlich höheren Lohnniveau und einer grösseren Konkurrenz durch andere TV-Arbeitgeber.»