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Montag
13.06.2011

Martin Wagner, der für die Baselbieter FDP in den Nationalrat will, tritt per Ende August als Verwaltungsratspräsident der «Weltwoche» ab. Neben seinem VR-Präsidium bei der Weltwoche Verlags AG wird Rechtsanwalt Wagner sein Mandat als Verwaltungsrat bei der Köppel Holding AG ebenfalls niederlegen, wie die «Aargauer Zeitung» auf ihrem Online-Portal schreibt.

«Mein Wahlkampf verträgt sich nicht mit meinem Amt bei der `Weltwoche`», erklärt Wagner am Freitagnachmittag gegenüber dem Klein Report. Erst vor kurzem hatte Wagner den SVP-Parteistrategen und Ständeratskandidaten Christoph Blocher in einer Kolumne und mehreren Interviews massiv angegriffen.

In den kommenden Wochen möchte Wagner die Freiheit haben, die SVP-Politik frontal angreifen zu können. Zum Beispiel in der aktuellen europapolitischen Debatte: «Ein Vorstoss, der das Hissen der EU-Flagge unter Strafe stellen will, ist einfach ober-mega-dämlich», empört sich Wagner. Mit der Trennung von ihm und der «Weltwoche» sei nun allen gedient. Denn er sei der letzte, der wolle, dass die Journalisten bei der «Weltwoche» wegen ihres VR-Präsidenten mit angezogener Handbremse schreiben müssten.

In rechtlichen Belangen will sich Köppel aber weiterhin von Wagner und dessen Firma beraten lassen. Wer Wagners Nachfolger werden soll, ist indes noch offen. «Nachdem Roger Köppel bereits Verleger und Chefredaktor der `Weltwoche` ist, wäre es naheliegend, wenn er auch noch das Amt des Verwaltungsratspräsident übernehmen würde», schätzt Wagner.

Am 21.8.2010: Martin Wagner als Verleger der «Basler Zeitung»